Der Schweizer Stanislas Wawrinka (38) trat heute in seinem Erstrunden Match beim ATP 1000 in
Indian Wells gegen den 23 jährigen Tschechen Tomàs Machàc an und verlor in drei Sätzen 3:6, 6:4 und 2:6
Liebhaber
der 'One-Handed Backhand' konnten heute Abend ab 20 Uhr MEZ auf ihre
Kosten kommen! Denn, wer von der Einhändig gespielten Rückhand in
der Tenniswelt spricht, der kennt 'Stan the Man' Wawrinka, der diese
Technik wie nur wenige andere Spieler in Perfektion beherrscht.
Er
begann auch das Match mit Aufschlag und brachte das Game zu 15 nach
Hause. Auch Machac, die Welt Nummer 63, brachte sein Aufschlagspiel
locker zu 15 durch. Wawrinka schien bis hierhin gut im Match
angekommen zu sein und stellte souverän mit einem zu Null auf 2:1.
Nun hatte Machac mehr Mühe mit seinem Aufschlagspiel und nach einem
40:15 und 2 Breakbällen stand es schnell 3:1 für den Schweizer.
Aber auch er lag plötzlich schnell mit 0:30 zurück. Entschärft
hieß es erst 30 beide dann 40:30, 40:40, Vorteil Machac. Die ersten
Aufschläge kamen nicht mehr und so konnte der Tscheche das Rebreak
zum 3:2 für sich verbuchen. Vielleicht würde sich Wawrinka über
die verpasste Chance, hier etwas Luft zwischen sich und seinen Gegner
zu schaffen noch ärgern müssen denn, bald stand es 3:3. Aber
Wawrinka, ATP 80., hatte den ersten Aufschlag wieder gefunden und
führte schnell mit 40:0 im 7. Spiel des Matches.
Der Gegner gab
nicht auf und kam auf 40 beide heran. Es entwickelte sich ein hin und
her und es wurde klar das dieses Game enorm Wichtig für beide
Spieler sein konnte. Wawrinka behielt die Nerven und entschied das
Game für sich. Beim 4:3 und 30:30 schien das Pendel weder auf die
eine noch auf die andere Seite ausschlagen zu wollen. Machac stellte
auf 4:4.
Es war bis hierhin kein „hochklassiges“ Match. Beide
hatten Stärken aufblinken lassen aber auch Schwächen. Plötzlich
hatte der Schweizer bei 15:40 zwei Breakbälle gegen sich und prompt
verlor er sein Aufschlagspiel. Zu diesem denkbar schlechten Zeitpunkt
und dem 4:5 musste Wawrinka kontern sonst wäre der Satz verloren. Er
schaffte ein 30:0, 30:15, 40:15, 40:30 und Machac schlug einen
vermeintlich leichten Überkopf Smash ins Netz. Das Rebreak war
geschafft.
Bei 30:0 noch ein Punkt mit dem Aufschlag, ein weiterer
Aufschlagpunkt und Wawrinka ging mit 6:5 zum Seitenwechsel. Dann das
6:6 was den Tiebreak bedeutete. Eine leicht bessere Aufschlagquote
beim Schweizer konnte einen kleinen Vorteil vermuten lassen. Aber das
erste Minibreak ging an Machac beim 2-3 und weiter zum 2-5. Ein
Doppelfehler brachte das 3-6 und später den Satzgewinn für den
Tschechen. Wawrinka hatte im Tiebreak nicht gut ausgesehen und
bezahlte mit Satzverlust.
Den
zweiten Satz begann Machac mit Aufschlag. Ein sensationeller Cross,
nahe hinter das Netz parierter Stoppball brachte ein 0:15 und schnell
ein 0:40 aus Sicht des Aufschlägers und sofort nutzte Wawrinka die
Chance zum Break. Mit eigenem Aufschlag stellte er auf 2:0. Bisher
war von der gefährlichen, präzisen aber auch gewaltigen Einhändigen
Rückhand Wawrinka’s noch kein entscheidender Vorteil entstanden.
Es war ein eher Mittelmäßiges Match bisher, ohne grosse Aufregung
stand es bald 3:2 dann 4:2 und 4:3.
Auch
das Publikum wurde bis zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich richtig
mitgerissen von der Darbietung der beiden Spieler. Aber wer sollte es
den Beiden verdenken bei der kalifornischen Mittagshitze. Immerhin
führte Wawrinka mit Break bald 5:3 und Machac schlug gegen den
Verlust des zweiten Satzes auf. 30 beide hieß es schon als
Machac 2 Punkte machte und auf 5:4 verkürzte. Nun könnte der
Schweizer den zweiten Satz mit eigenem Aufschlag für sich
entscheiden. Doch Machac wehrte sich zunächst und machte es Wawrinka
nicht einfach, musste sich dann aber doch geschlagen geben. Mit 6:4
war der Satz entschieden und das Match 1:1 nach Sätzen
unentschieden.
Auch
den entscheidenden dritten eröffnete Machac. Dieses Mal brachte er
den Aufschlag locker durch, 0:1.
Nur
noch 1:2. aber wieder war Machac etwas stärker, 15:40, zwei
Breakbälle wovon er den ersten nutzte. Mit einer verhaltenen
Reaktion des Publikums, welches wohl lieber Wawrinka vorne gesehen
hätte, stand ein 1:3 auf dem Board. Bald 1:4. Es lief nicht für
Wawrinka. Auch die Buchmacher hatten vor dem Match bereits eher auf
den 15 Jahre jüngeren aus Tschechien gesetzt. Doch jetzt schien der
Schweizer befreiter aufzuspielen. Hatte er nichts mehr zu verlieren?
Eine scharfe Rückhand, eine starke Vorhand hinterher. Seine Klasse
blitzte auf und er konnte auf 2:4 verkürzen. Machac stellte jedoch
ohne grosse Schwierigkeiten auf 2:5. Dann ging nichts mehr bei dem
ehemaligen Grand Slam Champion. Er verlor sein Servicegame zu Null
und war damit in drei Sätzen 3:6, 6:4 und 2:6 ausgeschieden.