Vielleicht hatte
Emma Raducanu ja doch recht mit ihrer Verfolgung der Rasensaison, denn alle britischen Spielerinnen mussten in Roland Garros in einer wahrhaft alptraumhaften ersten Runde frühe Niederlagen einstecken, wobei
Katie Boulter die letzte Spielerin war, die gestern Abend unterlag.
Boulter hatte gegen Paula Badosa einen Satz Vorsprung, verlor aber mit 4:6, 7:5, 6:4 gegen die Spanierin und schied als Letzte aus. Neben der britischen Nummer 1 war auch
Andy Murray in seinem letzten French-Open-Turnier zu sehen, das Stan Wawrinka mit 4:6, 4:6, 2:6 für sich entschied. Für den großen Briten war es die erste Niederlage bei einem Grand Slam-Turnier.
Cameron Norrie verlor ebenfalls in einem Fünf-Satz-Krimi gegen Pavel Kotov, den der Russe für sich entscheiden konnte.
Jack Draper hätte bei Redaktionsschluss bereits gegen Carlos Alcaraz antreten können. Doch in einem spannenden Finale unterlag er dem Niederländer Jesper de Jong mit 5:7, 4:6, 7:6, 6:3, 3:6. Auch
Dan Evans wurde von dem an Nummer 13 gesetzten Holger Rune leicht besiegt.
Harriet Dart war die andere Britin, die eine Niederlage einstecken musste, während Jodie Burrage verletzungsbedingt nicht antrat.
Emma Raducanu spielte nicht, nachdem sie keine Wildcard erhalten hatte, und wird ihre Saison stattdessen in zwei Wochen bei den Nottingham Open beginnen, die auch von Boulter gespielt werden. Murrays nächster Schritt wird das Doppel mit Dan Evans sein, für das er eine Wildcard erhalten hat. Danach wird er auf Rasen spielen, wobei Surbiton und dann Queen's auf seiner Liste stehen dürften. Bei ersterem ist er Titelverteidiger.
Aber es wirft ein Schlaglicht auf ein Problem mit britischen Spielern. Raducanu hat eine Zeit lang geglänzt, ist dann aber abgefallen, und Murray ist natürlich am Ende seiner Karriere angelangt. Boulter ist vielleicht eine Anomalie, da sie in der Form ihres Lebens ist, aber auf Asche nie richtig aufblüht. Aber mit den üblichen Wildcards für britische Stars wird es an ihnen liegen, sich zu verbessern.
Abgesehen von Murray, Raducanu und den gelegentlichen Erfolgen anderer Stars haben die britischen Stars lange Zeit nur geschmeichelt und getäuscht, und das Land ist arm an echten Erfolgen, was sich bei den French Open 2024 fortsetzt.