Boris Beckers Privatinsolvenz ist beendet. Dies bestätigten Beckers Anwälte am Donnerstag in einer Erklärung, die dem SID vorliegt.
Juristischer Erfolg für
Boris Becker: Die Privatinsolvenz des 56
Jahre alten Tennis-Idols ist infolge einer Einigung mit den
Insolvenzverwaltern beendet. Dies bestätigten Beckers Anwälte am
Donnerstag in einer Erklärung, die dem SID vorliegt.
Demnach habe
der High Court die sofortige Restschuldbefreiung von Becker angeordnet,
"was zur Folge hat, dass unser Mandant von jeglicher weiteren Haftung
aus den Insolvenzschulden befreit ist", heißt es in dem Statement von
Rechtsanwalt Christian-Oliver Moser: "Die Bedingungen der Einigung mit
den Insolvenzverwaltern sind vertraulich und unser Mandant wird sich zu
diesem Zeitpunkt nicht weiter zu diesem Verfahren und anderen Details
äußern."
Endgültiges Aufatmen
2017 hatte ein Gericht
Becker für insolvent erklärt. 2022 war der einstige Tennis-Star zu einer
Freiheitsstrafe von zweieinhalb Jahren wegen der vermeintlichen
Verschleierung von Besitztümern und Schulden verurteilt worden. Dabei
ging es um Millionensummen, Becker hatte stets betont, nicht gegen
Gesetze verstoßen zu haben. Im Dezember 2022 kam er aufgrund einer
Sonderregelung für ausländische Häftlinge vorzeitig frei und wurde nach
Deutschland abgeschoben.
Nun kann der sechsmalige
Grand Slam-Sieger wohl endgültig aufatmen, in Großbritannien ist er offiziell schuldenfrei. Laut Experten hatte Becker auch in Deutschland weiter große Teile seiner Einnahmen seit Haftentlassung der Insolvenzmasse beifügen müssen. "Ich kann nur das ausgeben, was ich verdiene. Ich habe dazugelernt, dass ich deutlich vorsichtiger sein muss mit meinen Beratern und meinen guten Freunden", hatte Becker unmittelbar nach seiner Haftentlassung über die Insolvenz gesagt.
Bald möchte er wieder nach Wimbledon reisen
Er sei "geläutert, habe
meine Fehler eingesehen. Ich habe über Jahre Fehler gemacht, falsche
Freunde gehabt. Man wird bequem, fett. Dieser Gefängnisaufenthalt hat
mich zurückgeholt", so Becker damals im Sat1-Interview. Seitdem widmete
er sich wieder den schönen Dingen, vor allem seiner Leidenschaft Tennis.
Als Experte und zwischenzeitlicher Trainer des dänischen Jungstars
Holger Rune war Becker nach seinem Gefängnisaufenthalt schon wieder voll
im Geschäft.
Möglichst bald, hatte Becker angekündigt, wolle er
auch wieder zu seinem Lieblingsturnier
Wimbledon reisen. Auf dem
heiligen Rasen hatte er 1985 mit seinem Triumph als 17-Jähriger
Millionen Fanherzen erobert, zuletzt fehlte dem dreimaligen
Turnierchampion aber die Einreiseerlaubnis nach Großbritannien. "Ich
arbeite an allen Fronten dafür, nächstes Jahr, 2025, wiederzukommen. Das
ist eine Option", sagte Becker dem Telegraph: "Für mich kann das
Innenministerium nach Oktober 2024 eine Erlaubnis erteilen. Sie
entscheiden, nicht ich."