Kurz vor den French Open in Paris greift
Alexander Zverev nach seinem ersten Turniersieg des Jahres. In Rom (
Rom Open ) spielt er gegen Nicolas Jarry aus Chile sein elftes Mastersfinale.
Ein Ass, ein Schrei, ein deutscher Rekord: Der Einzug ins Finale von
Rom, sein elftes bei einem Masters, kam für Alexander Zverev zur
richtigen Zeit. Eine Woche vor dem Start der French Open spielt der
Olympiasieger am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) im Foro Italico um einen großen
Titel - und das nötige Selbstvertrauen für Paris.
Zverev trifft
auf den Chilenen Nicolas Jarry, in einem Endspiel, das laut der Gazzetta
dello Sport niemand "erwartet hatte". Zu holprig verlief Zverevs
Sandplatzsaison bislang: Achtelfinale in Monte Carlo, Viertelfinale in
München, Achtelfinale in Madrid. Und Jarry erwischte es noch heftiger:
Dreimal scheiterte er bereits zum Auftakt.
Zverev mit der größeren Erfahrung
Dennoch:
Dass es beide auf Sand können, haben Zverev und Jarry mehrfach bewiesen
- auch gegeneinander. Viermal standen sie sich auf Asche gegenüber, 2:2
lautet die Bilanz, das bislang letzte Duell ging im vergangenen Jahr im
Halbfinale von Genf an Jarry.
Doch Zverev vertraut seinem
Formhoch. "Wenn ich mein Spiel spiele, weiß ich, dass ich eine gute
Chance habe", sagte er nach seinem Sieg im Halbfinale über Jarrys
Landsmann Alejandro Tabilo bei Sky. Die Erfahrung spricht klar für ihn:
Für Jarry ist das Mastersfinale eine Premiere, für Zverev ein kleines
Kapitel Tennisgeschichte.
Gute Erinnerungen an Rom
Kein
anderer Deutscher stand häufiger in einem Endspiel der neun
hochkarätigen Turniere der 1000er Serie. Nicht einmal
Boris Becker.
Dessen Bestmarke stellte Zverev mit dem Sieg über Tabilo ein und weckte
Erinnerungen an den vielversprechenden Beginn seiner Karriere.
Vor
sieben Jahren, Zverev war gerade 20 geworden, feierte er in Rom durch
einen Finalsieg über Novak Djokovic seinen ersten Masterssieg. Ein Jahr
später zwang er im Endspiel Sandplatzkönig Rafael Nadal in den dritten
Satz. Die Tenniswelt schien ihm offen zu stehen, der Grand-Slam-Titel
nur eine Frage der Zeit zu sein.
Mitfavorit in Paris?
Und heute? Noch immer läuft Zverev dem
großen Triumph in Melbourne, Paris, London oder New York hinterher, noch
immer glaubt er fest daran. Daran hat auch die schwere
Knöchelverletzung vor zwei Jahren in Paris oder das Tief in der ersten
Hälfte der Sandplatzsaison 2024 nichts geändert. Auf den staubigen
Plätzen in Roland Garros rechnet er sich die besten Chancen aus.
"Ich
bin glücklich, dass ich vor Paris langsam meinen Rhythmus und meine
Form finde", hatte Zverev schon vor dem Halbfinale gesagt. Ein Erfolg
über Jarry, es wäre sein sechster bei einem Masters (Becker: 5) und sein
insgesamt 22. Turniersieg (Becker: 49) wäre die Krönung der
Vorbereitung. Damit würde Zverev auch in der Weltrangliste klettern: Es
winkt Platz vier und die Rolle des Mitfavoriten in Paris.