Beim ATP Masters 1000-Turnier in Indian Wells hat Alexander Zverev bislang noch nie das Halbfinale erreicht. 2024 hat die deutsche Nummer eins eine schwierige Auslosung vor sich.
Sein erster Masters-Triumph war in Rom 2017, wo Zverev - Novak Djokovic keine Chance ließ, danach hat die deutsche Nummer eins in schöner Regelmäßigkeit bei fast allen anderen 1000ern groß aufgespielt. Aktuell stehen in dieser Kategorie fünf Titel zu Buche. Umso erstaunlicher, dass es in Indian Wells für Zverev bislang noch nicht einmal zu einem Halbfinalplatz gereicht hat. Sieben Mal ist der mittlerweile 27-Jährige im Tennis Paradise im Hauptfeld an den Start gegangen, als bestes Ergebnis steht das Viertelfinale 2021 zu Buche. Damals fühlte sich Zverev von einem Zuschauer gestört, verlor gegen Lokalmatador Taylor Fritz.
Im vergangenen Jahr scheiterte Zverev - wie so oft - im Achtelfinale an Daniil Medvedev. In einem engen Match, das er auch hätte gewinnen können. Aber gut: Das Frühjahr 2023 stand ja noch unter dem Motto „Comeback“ nach der langen Pause aufgrund Zverevs Knöchelverletzung.
In der aktuellen Ausgabe gilt das aber nicht. Alexander Zverev ist mit dem Sieg beim United Cup und dem Halbfianle bei den Australian Open gut in die Saison 2024 gestartet. Die mexikanischen Turniere fielen mit den Niederlagen gegen Jordan Thompson im Halbfinale von Los Cabos und vor allem der Erstrunden-Pleite gegen Daniel Altmaier in Acapulco dagegen enttäuschend aus.
In Indian Wells wird Zverev, an Position sechs gesetzt, gleich einmal gefordert werden. Nach einem Freilos geht es entweder gegen den immer stärker werdenden Jack Draper oder Christopher O´Connell. Gegen den Australier hat Zverev im vergangenen Jahr in München verloren.
Gemäß Setzliste würde danach Tallon Griekspoor folgen, auch kein Selbstläufer für Zverev. Das Achtelfinale gegen entweder Alex de Minaur oder Alexander Bublik sieht auch eher nach Schwerstarbeit aus, bevor im Viertelfinale Carlos Alcaraz, der Titelverteidiger, warten könnte. Vorbehaltlich einer Steigerung des Spaniers, der schon vor seiner Verletzung in Rio de Janeiro weit weg von seiner Bestform agierte.
Das sieht nach einem üppigen Programm aus, in dem sich kurzfristige Änderungen immer ergeben können. Aber gerade gegen Alcaraz müsste sich Zverev keineswegs als Außenseiter sehen - den hat er schließlich zuletzt im Viertelfinale von Melbourne und zuvor bei den ATP Finals einigermaßen sicher besiegt.
Carlos Alcaraz traut Alexander Zverev den Gewinn eines Grand Slam-Titels zu. "Zverev hat ein unglaubliches Spiel, ist ohne Zweifel einer der Besten der Welt aktuell, und ich habe keinen Zweifel, dass er einen Grand Slam-Titel holen wird", sagte der 20-jährige Spanier gegenüber der "Sport Bild". Es stelle sich nur die Frage, "ob dieses, nächstes Jahr oder in den nächsten drei bis vier Jahren".
"Mental und körperlich - und was sein Tennis-Niveau angeht - hat Zverev die Qualität, um es zu schaffen", unterstrich Alcaraz.
Als "schmerzhaft für ihn und die Tennis-Welt" bewertet Alcaraz derweil Zverevs schwere Verletzung aus dem Halbfinale der French Open 2022 gegen Rafael Nadal, nach der der Olympiasieger nur langsam wieder zur Topform fand.
"Er war auf dem leistungsmäßigen Höhepunkt, hätte gegen Rafa das Match und Paris gewinnen können", sagte Alcaraz: "Er war ganz nah dran, einen Grand Slam zu gewinnen, aber früher oder später wird er einen holen."