"Sehr unterhaltsam, aber nicht gut für das Turnier": Daniil Medvedevs Racket-Smash zieht Boris Beckers Kritik auf sich

Einer der Favoriten auf den Titel in Down Under begann seine Kampagne mit einem Schreck. Die Rede ist natürlich von Daniil Medvedev, der eine Fünf-Satz-Schlacht gegen den jungen Kasidit Samrej überlebte, bei der der dreimalige Finalist tief in die Tasche greifen musste, um eine große Überraschung zu vermeiden.

Ein Sieg ist ein Sieg, und Medvedev wird sich freuen, dass er in der zweiten Runde des Grand Slam steht. Anerkennung muss auch Samrej zuteil werden, der sich gegen die Nummer fünf der Welt tapfer geschlagen hat. Medvedev selbst äußerte nach dem Match seinen Respekt für seinen Gegner.

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Die Eröffnungsrunde großer Turniere, wie der Australian Open, bietet immer die Möglichkeit von Überraschungen. In diesem Jahr hat Alexander Michelsen den an Nummer 11 gesetzten Stefanos Tsitsipas in der ersten Runde ausgeschaltet. Auch Medvedevs erstes Match erwies sich als viel schwieriger als erwartet.

Während Medvedev unter dem Radar fliegt, wenn es um potenzielle Sieger geht, machen ihn seine Erfahrung auf Hartplätzen und seine Widerstandsfähigkeit gegen erstklassige Gegner zu einem starken Anwärter.

Der ehemalige Weltranglistenerste Medvedev ist der erste Spieler außerhalb der "Big Four", der dieses Ranking seit Andy Roddick im Jahr 2004 erreicht hat. Außerdem hat er mit dem Sieg bei den US Open 2021 bereits einen GrandvSlam-Titel auf seinem Konto. Mit solchen Referenzen wird erwartet, dass Medvedev im Laufe seiner Karriere um weitere Titel kämpfen wird. Der derzeit an Nummer fünf gesetzte Spieler hat jedoch wahrscheinlich nicht mit einer so schwierigen Prüfung durch Samrej gerechnet, der mit einer Wildcard knapp über 400 eingestuft ist.

Der junge Spieler, der sein erstes Grand Slam-Einzelturnier bestritt, schrieb als erster thailändischer Spieler seit 2012 Geschichte. Er gab alles und hätte beinahe eine der größten Überraschungen der jüngeren Geschichte geschafft.

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Das Spiel

Die erste Runde eines Grand Slam-Turniers steht immer unter Druck, denn die Spielerinnen und Spieler wollen einen guten Start in ihre Saison hinlegen. Dieser Druck ist bei den Australian Open, dem ersten großen Turnier der Saison, noch größer. Viele erwarteten, dass Medvedev einen einfachen Sieg gegen die Nummer 418 der Weltrangliste erringen würde. Doch Samrej hatte andere Vorstellungen. Zwischenzeitlich führte der Thailänder sogar mit zwei Sätzen, so dass die Möglichkeit einer großen Sensation bestand.

Letztlich machte sich Samrejs mangelnde Erfahrung auf diesem Niveau bemerkbar. Zu Beginn des vierten Satzes wurde der körperliche Tribut des jungen Talents deutlich. Medvedev nutzte seine Erfahrung und sein Durchhaltevermögen, um das Match mit 6:2, 4:6, 3:6, 6:1, 6:2 für sich zu entscheiden. Nach dem Wettkampf lobte Medvedev seinen Gegner mit den Worten: "Aber ja, wenn er jedes Match so spielt, kann sein Leben gut sein."

Trotz des spannenden Matches gab es einen der am meisten diskutierten Momente, als Medwedew aus Frust die Netzkamera mit seinem Schläger zerschlug. Nach dem Spiel sagte Medwedew zu diesem Vorfall: "Ehrlich gesagt hoffe ich, dass die Strafe nicht zu hoch ist, denn normalerweise ist die Strafe für das Zerbrechen des Schlägers, und die Kamera wird einiges kosten. Aber ich glaube nicht, dass eine GoPro so teuer ist. Was ich sagen muss, ist, dass die Kamera stark war, weil mein Schläger den Schaden nicht verkraftet hat, aber die Kamera schon. Der Schläger ging kaputt, aber kein einziges Stück der Kamera ging heraus. Sehr stark. Ich war erstaunt, denn als ich es tat, wollte ich den Schläger nicht in Stücke schlagen. Als ich den Schläger sah, dachte ich: 'Okay, es wird Zeit, einen neuen zu nehmen.'"

Boris Becker und Samrej reagieren

Boris Becker 

Tennislegende Boris Becker äußerte sich bei Eurosport zu der Situation und bezeichnete den Vorfall als "nicht passend für das Turnier".

Der Deutsche sagte: "Er ist gerade zum zweiten Mal Vater geworden, also sollte er sich besser im Griff haben. Aber so kennen wir ihn ja auch. Er ist ein Hitzkopf. Das ist sehr unterhaltsam für uns, aber nicht gut für das Turnier. Ich bin gespannt, wie hoch die Strafe sein wird, die er zu zahlen hat."

Auch Samrej äußerte sich zu dem Vorfall: "Ehrlich gesagt, habe ich ihn schon mal so gesehen, oder? Ich bin ein bisschen schockiert." Er fügte hinzu: "Ich habe danach zwei Punkte verloren. Ich habe versucht, mich wieder auf mich zu konzentrieren, und ja, deshalb bin ich zurückgekommen."

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Weiter auf dem Weg nach oben

Medvedev wird nun in der zweiten Runde auf den amerikanischen Qualifikanten Learner Tien treffen. Wie Medvedev kann auch Tien auf einen hart erkämpften Sieg zurückblicken. Er setzte sich gegen Camilo Ugo Carabelli durch und trifft nun auf den an Nummer fünf gesetzten Amerikaner.

Medvedev ist nach wie vor ein phänomenales Talent, und man sollte ihn nicht unterschätzen, wenn es darum geht, den Pokal am Ende des Turniers in die Höhe zu stemmen.