Wimbledonsieger
Michael Stich wird in München nachträglich ausgezeichnet. Die Freude ist aber nicht ungetrübt.
Ein
sichtlich gerührter Wimbledonsieger Michael Stich hat in einer kleinen
Zeremonie während des ATP-Turniers in München nachträglich seinen
Ehrenring für die Aufnahme in die „Hall of Fame“ des Tennissports
erhalten.
Der
eigens angereiste Präsident Dan Faber überreichte das mit einem Emerald
besetzte Schmuckstück am Samstag auf dem Centre Court der Anlage des
MTTC Iphitos, den der 55-jährige Stich als seine "sportliche Heimat"
bezeichnete. Den Ort der Übergabe hatte sich Stich selbst aussuchen
dürfen.
Stich: „Ich bin da nicht so emotionslos“
"Ich
bin ja tendenziell immer jemand, der eher gerührt ist, wenn es an
solche Geschichten geht. Ich bin da nicht so emotionslos", sagte der
Wimbledonsieger von 1991 im Einzel und 1992 im Doppel mit
John McEnroe.
Stich, 1992 außerdem Olympiasieger im Doppel mit
Boris Becker, war
bereits 2018 in die "HoF" in Newport im US-Bundesstaat Rhode Island
aufgenommen worden, die Übergabe des Rings hatte sich wegen der
Corona-Pandemie aber bis jetzt verzögert.
Ein
weiteres Erinnerungsstück ist Stich allerdings mittlerweile abhanden
gekommen. Der Schläger, mit dem er 1991 in Wimbledon das Finale gegen
Becker in drei Sätzen gewann (6:4, 7:6, 6:4), sei ihm "geklaut" worden,
berichtete er nach seiner Ehrung. Wie und wo, wollte er allerdings nicht
verraten. "Geklaut worden ist scheiße genug", sagte er mit einem
Lächeln.