"Lernen, wie man gewinnt, wenn man durchschnittlich ist" - Brad Gilbert über 'Winning Ugly'

Der ehemalige Weltranglistenvierte Brad Gilbert hatte eine erfolgreiche Karriere als professioneller Tennisspieler, und jetzt hat der Amerikaner eine ebenso erfolgreiche Rolle als Trainer auf der ATP und WTA Tour übernommen.

Der 62-Jährige arbeitet derzeit mit dem amerikanischen Wunderkind Coco Gauff und war maßgeblich daran beteiligt, dass sie im vergangenen Jahr bei den US Open ihren ersten Grand Slam-Titel gewann. Gilbert hat auch mit Spielern wie Andre Agassi, Andy Roddick und Andy Murray gearbeitet und seine Fähigkeiten als Trainer unter Beweis gestellt: Gauff, Roddick und Agassi gewannen unter seiner Anleitung alle Majors.

Der gebürtige Kalifornier ist Autor des Buches Winning Ugly, in dem er Tipps gibt, wie ein durchschnittlicher Spieler einen erfahreneren Gegner besiegen und sein mentales Spiel verbessern kann. In einem kürzlich geführten Interview sprach er darüber, ob er im heutigen Spiel noch jemanden sieht, der die in seinem Buch beschriebene Vorgehensweise anwendet:

"Ja, das kommt immer noch vor. Um ein großartiger und erfolgreicher Spieler zu sein, muss man immer herausfinden, wie man Spiele gewinnen kann, wenn es nicht so gut läuft", antwortete Gilbert. "Und das ist wahrscheinlich immer noch eines der wichtigsten Elemente, um ein großer Spieler zu sein: zu lernen, wie man gewinnt, wenn man durchschnittlich ist. Es ist einfach zu gewinnen, wenn man einen guten Tag hat. Aber einen Weg zu finden, wie man gewinnt, wenn man nicht in Bestform ist, das ist die wichtigste Art des Gewinnens. Und das ist auch heute noch wichtig."

Der Amerikaner wurde auch gefragt, ob er glaube, dass ein amerikanischer Mann in naher Zukunft einen Grand Slam-Titel gewinnen könne.

"Hoffen wir es", sagte Gilbert. "Ich meine, es ist 82 Slams her, dass ein Amerikaner einen Titel gewonnen hat, das war 2003, Andy Roddick. Wir würden das also gerne beenden. Bei den Frauen hatten wir viel mehr Erfolg. Wir haben vier amerikanische Männer in den Top 20, aber natürlich würden wir gerne jemanden haben, der ein großes Turnier gewinnt, und hoffentlich haben wir einen Haufen guter junger Spieler. Hoffentlich wird das in den nächsten fünf Jahren passieren."