Daniel Vallverdu über die Zeit mit Andy Murray: „Es war, als hätte ich in Harvard trainiert“

ATP
Donnerstag, 01 Mai 2025 um 19:00
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Tenniscoach Daniel Vallverdu hat in einem Interview offen über seine Zeit mit Andy Murray gesprochen – eine Phase, die er als prägend für seine Karriere beschreibt. Der 39-jährige Venezolaner, der heute Grigor Dimitrov betreut, arbeitete insgesamt fünf Jahre mit dem ehemaligen Weltranglistenersten zusammen, der sich 2024 endgültig vom Profitennis verabschiedete.
Murray, dreifacher Grand Slam-Sieger und olympischer Goldmedaillengewinner, gilt als der erfolgreichste britische Tennisspieler der Open Era. Seine Karriere war in den letzten Jahren immer wieder von gesundheitlichen Rückschlägen überschattet, bis er 2024 endgültig das Ende seiner Laufbahn verkündete.
In einem Gespräch mit The News & Observer zog Vallverdu ein eindrucksvolles Resümee seiner Arbeit mit dem Schotten. „Ich sage immer, die Zusammenarbeit mit Andy war wie ein Studium an der Harvard University – zehn Jahre mit den besten Professoren der Welt“, so Vallverdu. „Es war nicht nur eine außergewöhnliche Erfahrung, sondern auch eine enorme tägliche Herausforderung. Man musste konstant 100 Prozent bringen.“

Fünf intensive Jahre – und ein schmerzlicher Abschied

Trotz der erfolgreichen Zusammenarbeit betonte Vallverdu, dass eine solche Partnerschaft nicht auf Dauer tragbar gewesen wäre: „Wenn man auf so hohem Niveau mit einem Spieler wie Andy arbeitet, der es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, sich mit Federer, Nadal und Djokovic zu messen, dann ist jedes Match ein emotionales Auf und Ab – Sieg oder Niederlage. Diese Intensität lässt sich nicht über ein ganzes Jahrzehnt aufrechterhalten.“
Nach viereinhalb Jahren habe Vallverdu gespürt, dass sich die persönliche Beziehung verändert habe. „Ich sagte ihm: 'Andy, das waren einige der besten Jahre meines Lebens. Aber wenn wir so weitermachen, wird unsere Freundschaft leiden – und das wäre für mich schwer zu ertragen.' Der Abschied war schmerzhaft, aber notwendig.“
Mit etwas zeitlichem Abstand habe sich das Verhältnis zwischen beiden wieder normalisiert. „Heute blicken wir beide mit Stolz und Dankbarkeit auf diese gemeinsame Zeit zurück – und auch auf die Entscheidung, sie rechtzeitig zu beenden.“
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