Dominik Koepfer
feuerte eine letzte Rückhand übers Netz, dann schrie er seine Emotionen
in die Nacht von Miami. Mit der nächsten blitzsauberen Leistung ist der
29-Jährige erstmals seit 2021 wieder in das Achtelfinale eines
ATP Masters gestürmt, wo nun Topspieler
Daniil Medvedev wartet. Eigentlich ein übermächtiger Gegner - doch Koepfer ist dieser Tage viel zuzutrauen.
Dominik Koepfer hat beim
Masters-Turnier in Miami nach großem Kampf als erster deutscher Spieler
das Achtelfinale erreicht. Der 29-Jährige aus Furtwangen setzte sich
überraschend gegen den an Nummer 14 gesetzten Franzosen
Ugo Humbert 3:6,
6:4, 6:3 durch. Der Schwarzwälder, der auf Rang 50 der Weltrangliste
geführt wird, trifft nun am Dienstag auf den Russen Daniil Medvedev.
Das 3:6, 6:4, 6:3 über den Weltranglisten-15. Ugo Humbert
aus Frankreich war ebenso überzeugend wie folgerichtig - denn schon in
Runde eins, hatte Koepfer mit einem Top-20-Spieler, dem Argentinier Sebastian Baez, kurzen Prozess gemacht. Nahe seiner Wahlheimat Tampa läuft Koepfer dieser Tage zu Höchstform auf.
In dem 2:15 Stunden dauernden Drittrunden-Match unterliefen Koepfer nach dem verlorenen ersten Satz vor allem deutlich weniger unerzwungene Fehler als Humbert.
Bereits seinen ersten Matchball bei eigenem Aufschlag nutzte er schließlich.
Neben Koepfer hatten zuvor Alexander Zverev, Jan-Lennard Struff und Yannick Hanfmann die dritte Runde erreicht.
Koepfer: Kritik and DTB und Aufstieg in 2024
Kurz nach dem
Abitur 2012 war er als 18-Jähriger in die USA übergesiedelt. An der
Tulane University in New Orleans beackerte Koepfer jahrelang die
College-Courts - und auch anschließend zog es ihn nicht zurück in seine
Heimat im Schwarzwald.
Er habe damals vom Deutschen Tennisbund
(DTB) "nie wirklich Unterstützung" erhalten, sagte Koepfer Anfang des
Jahres dem Tennismagazin: "Deswegen habe ich mich dazu entschieden, mein
eigenes Ding in den USA zu machen." Allerdings warfen ihn Verletzungen
immer wieder zurück.
Doch Koepfer ließ sich nie entmutigen und wird in dieser Saison für
seine beharrliche Arbeit belohnt. Im Davis Cup mit dem Team des DTB, der
die Qualitäten des laufstarken Linkshänders inzwischen zu schätzen
weiß, überzeugte Koepfer ebenso wie bei den Australian Open. Dort
marschierte er im Doppel mit Yannik Hanfmann bis ins Halbfinale und ärgerte im Einzel Alexander Zverev.
Folgt der größte Erfolg der Karriere?
Und
nun also der Höhenflug beim prestigeträchtigen Masters in Miami. Folgt
dort nach den zwei kleineren Überraschungen gegen die Top-20-Spieler nun
die ganz große gegen den formstarken Medvedev?