"Er hatte das Gefühl, nicht an dem Ort zu sein, an dem er sein wollte" - Matteo Berrettini über Dominic Thiems Entscheidung, sich zurückzuziehen

Der ehemalige Weltranglistendritte Dominic Thiem hat bei den Vienna Open 2024 sein letztes Profispiel bestritten und damit seine durch Verletzungen verkürzte Karriere beendet. Der italienische Tennisstar Matteo Berrettini glaubt, dass Thiems Entscheidung darauf beruhte, dass der Österreicher nach mehreren Comeback-Versuchen auf seinen Körper hörte.

Thiem hatte im Sommer seinen Rücktritt bekannt gegeben und erklärt, er werde seine Karriere vor den heimischen Fans bei den Vienna Open beenden. Der 31-Jährige wurde vor Beginn des Turniers mit einer emotionalen Abschiedszeremonie verabschiedet, bevor er in der ersten Runde auf Luciano Darderi traf. Trotz seiner Bemühungen und der Unterstützung der Fans unterlag Thiem dem Italiener mit 7:6(6) 6:2.

Nachdem er bei den US Open 2020 seinen ersten Grand Slam-Titel gewonnen hatte, erreichte Thiem als Nummer 3 der Weltrangliste ein Karrierehoch. Im folgenden Jahr erlitt der Österreicher jedoch eine Handgelenksverletzung, die ihn für mehrere Monate außer Gefecht setzte. Trotz mehrerer Comeback-Versuche war Thiem nie in der Lage, die langwierige Verletzung zu überwinden, so dass er seinen Rücktritt ankündigen musste.

Berrettini nimmt auch an den Vienna Open teil, und der ehemalige Wimbledon-Zweite äußerte sich zu Thiems Entscheidung, sich zurückzuziehen. Der Italiener erklärte, Thiem habe sich entschieden, auf seinen Körper zu hören und sich würdevoll zu verabschieden, was ihm eine Menge Respekt von seinen Kollegen auf der Tour eingebracht habe.

"Beim Tennis geht es natürlich nicht nur darum, einen Tennisball zu schlagen", sagte Berrettini. "Es gibt so viele Dinge, auf die man achten muss. Wir alle wissen, dass er mit seinem Handgelenk zu kämpfen hatte, und er war ein physischer Spieler. Wenn man also ein wenig das Vertrauen in seinen Körper verliert, ist es schwer, wieder in Gang zu kommen. Dazu kommen die Motivation, die Dinge, die man tut, und alles, was in seinem Leben passiert. Ich respektiere seine Entscheidung sehr, denn er hatte das Gefühl, dass er nicht an der Stelle ist, an der er sein wollte. Er tritt mit meinem Respekt zurück, und ich denke, auch mit dem Respekt der anderen Spieler."