„Gibt es in Europa kein riesiges Haus mit einem 100‑Zoll‑Fernseher? Ich verstehe es nicht“: Foto aus dem Wohnzimmer von Carlos Alcaraz lässt Querrey, Johnson und Isner ratlos zurück

ATP
Mittwoch, 26 November 2025 um 17:00
Alcaraz-ATP-Finals-Celebration
Italiens Dominanz im Davis Cup hält an: Ein historischer Titel-Hattrick unterstreicht die Tiefe und Widerstandsfähigkeit dieses Teams. Im Nothing Major podcast sprachen Sam Querrey, Steve Johnson und John Isner über das Turnier und teilten Einblicke in herausragende Leistungen, erinnerungswürdige Momente und die Herausforderungen des Davis-Cup-Formats.

Alcaraz’ virales Wohnzimmerfoto

Vor dem Turnier fesselte Carlos Alcaraz die Tenniswelt – nicht mit einem Winner, sondern mit einem Foto, das ihn zu Hause zeigt, wie er Spanien gegen Deutschland zuschaut. Das Bild offenbarte ein schlichtes Wohnzimmer und überraschte viele Fans, die eine luxuriöse Kulisse erwartet hatten.
Steve Johnson bemerkte: „Es sieht genau so aus, wie es sollte. Wenn man seine Netflix-Doku gesehen hat, so sah sein Haus aus. Er wohnt noch bei seinen Eltern. Er hat ein kleines Schlafzimmer und macht dort seine Workouts. Das ist für mich verrückt. Ich habe das Gefühl, sie könnten eine größere, bequemere Wohnung haben, aber das ist sehr europäisch.“
Sam Querrey verwies auf die unauffällige Platzierung der Trophäen im Hintergrund, während John Isner ergänzte: „Kein Flex! Plastikfolie auf dem Tisch, Trophäen ohne Ordnung. Er hat sie einfach schnell hingestellt.“
Das Trio zog einen Vergleich zu Rafael Nadals ähnlicher Bescheidenheit und hob eine Kultur unter europäischen Spielern hervor, die stark im Kontrast zu den oft zur Schau getragenen Lebensstilen amerikanischer Athleten steht. Johnson fasste das Gefühl zusammen: „Gibt es in Europa kein riesiges Haus mit einem 100-Zoll-Fernseher? Ich verstehe es nicht.“

Italiens Davis-Cup-Sieg: Tiefe und Drama

Italiens Triumph im Davis Cup war bemerkenswert, errungen ohne die Topstars Jannik Sinner und Lorenzo Musetti. Cobolli und Berrettini trugen das Team und lieferten herausragende Leistungen. Cobollis Halbfinale gegen Zizou Bergs war besonders dramatisch: Sieg mit 7:6, 17:15 im Tiebreak des dritten Satzes, nachdem er sechs Matchbälle abgewehrt hatte.
Sam Querrey und Steve Johnson würdigten die Leistung: „Dieses Match allein hat Cobolli in Italien auf ein höheres Star-Level gehoben“, sagte Querrey, während Johnson die Debatte erweiterte. „Aber Berrettini – den darfst du nicht abschreiben. Er hat in diesem Jahrzehnt kein Davis-Cup-Einzel verloren. Zehn Siege in Folge. Er liefert, wenn es zählt.“
Der Spielplan erhöhte die Herausforderung, da an aufeinanderfolgenden Tagen gespielt werden musste. Johnson betonte die Bedeutung des Heimvorteils und merkte an, dass die Atmosphäre in Italien Cobolli über die Erschöpfung hinweg half: „Wenn das kein Heimspiel gewesen wäre, weiß ich nicht, ob er die Energie hat, aus diesem Match rauszukommen. Das Publikum hat ihn getragen.“

Die Zukunft des Davis Cup: Star-Beteiligung und Terminprobleme

John Isner beleuchtete die größeren Auswirkungen auf den Davis Cup, insbesondere in Bezug auf die Teilnahme von Top-10-Spielern. In diesem Jahr war nur Alexander Zverev aus den Top Ten dabei, während Sinner, Alcaraz und Musetti fehlten.
„Für Topspieler ist das hart. Sie kommen direkt von den World Tour Finals oder Hallenturnieren wie Paris“, erklärte Isner. „Sie brauchen eine Pause vor der nächsten Saison. Tennis ist stargetrieben – du brauchst diese Jungs. Vielleicht würde ein Davis Cup im Zweijahresrhythmus ihn prestigeträchtiger und besser planbar machen.“
Steve Johnson ergänzte, dass ein Ein-Standort-Format mit Heimduellen in den frühen Runden einen Kompromiss zwischen Tradition und Praktikabilität darstellen könnte: „Man bräuchte alle zwei Jahre ein einziges Event. Sechzehn Teams an einem Ort. Wenn du die erste Runde gewinnst, bist du automatisch für die nächste Ausgabe qualifiziert. Aber Heimduelle sind für die Atmosphäre weiterhin wichtig.“

Unvergessliche Momente: Moutets riskantes Spiel

Die Moderatoren sprachen auch über individuelle Glanzlichter und Ausrutscher, etwa Corentin Moutets berüchtigten Stoppball-Versuch gegen Belgien. Nach einer Reihe riskanter Aktionen – inklusive eines unterarmigen Smash-Versuchs – verlor Moutet den Satz und fand nur schwer zurück in den Rhythmus.
Sam Querrey bemerkte: „Stellt euch vor, einer von euch würde so etwas für sein Land versuchen. Ihr würdet zerlegt werden.“ Steve Johnson fügte hinzu: „Du kannst dich immer noch ärgern, aber du kannst nicht überrascht sein. So ist er. Wenn er den Schlag setzt, pusht ihn das wahrscheinlich.“ Isner schloss: „Du kannst ihn nicht nominieren und ihm dann verbieten, die Spielereien zu machen, die ihn gut machen. Genau das macht ihn gut.“
Klatscht 0Besucher 0
loading

Gerade in

Beliebte Nachrichten

Aktuelle Kommentare

Loading