Schwierige Monate für Jannik Sinner um die Nummer 1 der Welt zu bleiben

Nach seinem Viertelfinal-Aus in Wimbledon wird es für Jannik Sinner in den kommenden Monaten schwer werden, seine Weltranglistenposition 1 zu halten. Der Italiener hatte im All England Club einen guten Lauf, unterlag aber Daniil Medvedev in einem Fünf-Satz-Krimi und konnte damit seine 2023 gewonnenen Punkte nicht verteidigen.

In der Zwischenzeit wurde das Finale vom letzten Jahr zwischen Alcaraz und Djokovic mit demselben Ergebnis wiederholt. Dies ermöglichte es Sinners Hauptkonkurrenten, ihre Punkte zu verteidigen und den Rückstand auf den Italiener zu verringern. Der 22-Jährige bereitet sich nun auf eine bedeutende Punktverteidigung in den kommenden Monaten vor.

Die nächste Herausforderung für Spitzenspieler wie Sinner, Alcaraz und Djokovic sind die Olympischen Spiele, die in einer Woche beginnen. Auf den Sandplätzen von Roland Garros werden die Spieler um die Medaillen kämpfen und dabei die einmalige Gelegenheit haben, die besten Einzelspieler auch im Doppel für ihr Land antreten zu sehen.

Beim olympischen Turnier werden keine ATP-Punkte vergeben, so dass die Rangliste nach der Veranstaltung unverändert bleibt. Der Spieler, der derzeit die besten Chancen hat, Sinner zu überholen, ist der Weltranglistendritte Carlos Alcaraz, der in etwas mehr als einem Monat zwei Grand Slam-Titel gewonnen und insgesamt 4.000 Punkte für die Rangliste gesammelt hat. Sinner führt mit 9.570 Punkten, gefolgt von Novak Djokovic (8.460) und Carlos Alcaraz (8.130).

Die wichtige Punkteverteidigung beginnt im August mit den Masters 1000 Canadian Open, gefolgt von den Cincinnati Open in aufeinander folgenden Wochen. Später im selben Monat finden die US Open statt, bei denen Djokovic seinen Titel verteidigt.

Von jetzt an bis zum Ende der US Open wird Sinner 1.230 Punkte verteidigen, hauptsächlich aufgrund seines Titels in Kanada. Djokovic wird mit seinen Titeln bei den Cincinnati Open und den US Open 3.000 Punkte verteidigen. Alcaraz wird 1.570 Punkte verteidigen, vor allem durch das Erreichen des Finales in Cincinnati und des Halbfinales in Flushing Meadows.

Auch wenn es den Anschein hat, dass Sinner immer noch einen großen Vorsprung vor seinen Konkurrenten hat, wird er im weiteren Verlauf der Saison eine beträchtliche Anzahl von Punkten verteidigen müssen. Betrachtet man nur die im Jahr 2024 (Rennen) gesammelten Punkte, liegt Sinner nur 250 Punkte vor Alcaraz.

Der ehemalige Weltranglistenerste Boris Becker reflektierte über Sinners beeindruckenden Aufstieg im letzten Jahr und die Herausforderung, diese Position zu halten: "Ich denke, Sinner ist auf dem richtigen Weg. Er spielt seit Monaten auf einem sehr hohen Niveau, und seine größte Qualität ist die Beständigkeit. Wenn wir uns auf die letzte Periode konzentrieren, hat er noch kein einziges 'schlechtes Spiel' gespielt, wenn ich mich recht erinnere.

"Einerseits kann man nicht immer gewinnen, aber andererseits hat er immer ein sehr hohes Niveau, mehr als jeder andere seit Anfang des Jahres. Um ihn zu übertreffen, muss man also noch besser werden, und deshalb hat er dieses Jahr nur ein paar Spiele verloren. Es gibt die ewige Debatte über 'gute' oder 'schlechte' Auslosungen. Für mich, als Spieler und später als Trainer, war das immer eine sterile Diskussion. Es ist der Spieler, der die Auslosung zu einer guten Auslosung macht."

Sinner wird seine Titel im weiteren Verlauf der Saison bei den China Open und den Vienna Open sowie sein Finale bei den ATP Finals verteidigen. Insgesamt hat er bis zum Ende der Saison 3.370 Punkte zu verteidigen, während Alcaraz 2.170 Punkte verteidigen wird.