Alex Corretja wies Kritiker zurück, die Carlos Alcaraz eine "besorgniserregende" Zeit auf dem Asian Swing vorwarfen, nachdem Niederlagen bei den China Open und den Shanghai Masters sein Ziel, am Ende des Jahres die Nummer 1 zu sein, außer Reichweite gerückt hatten.

Vor dem Asian Swing machte die Nummer 2 der Welt klar, dass sein Ziel für den Rest der Saison darin besteht, Novak Djokovic an der Spitze der ATP Rangliste zu überholen, um das Jahr als Nummer 1 der Welt zu beenden.

Obwohl er letzte Woche beim ATP 500-Turnier in Peking bis ins Halbfinale vorstieß, unterlag Alcaraz dem späteren Sieger Jannik Sinner in drei Sätzen. Anschließend nahm der 20-Jährige am ATP-1000-Turnier in Schanghai teil, wo er Gregoire Barrere und Dan Evans besiegte, bevor er das Duell mit dem an Nummer 18 gesetzten Grigor Dimitrov in drei Sätzen verlor. Diese Niederlage bedeutete, dass es für den Spanier in diesem Jahr unmöglich sein würde, Djokovic in der Weltrangliste einzuholen.  

Während einige Alcaraz nach diesen Niederlagen kritisiert haben, hat der spanische Tennis-Experte und ehemalige Weltranglistenzweite Corretja den zweifachen Grand Slam-Champion, der in diesem Jahr Wimbledon gewonnen hat, verteidigt.

"Die Asien-Tournee von Alcaraz ist nicht besorgniserregend. Ich messe ihr keine Bedeutung bei", sagte er in einem Interview mit Eurosport.

"Jedes Turnier, jede Woche, jedes Spiel ist eine Lernerfahrung für Alcaraz, seine Saison ist spektakulär. Besser geht es fast nicht. [Für Carlos wird eine Zeit kommen, in der er Turniere wie [Novak] Djokovic auswählen muss."

"Wir sind an Zeiten gewöhnt, in denen [Rafael] Nadal, Djokovic und [Roger] Federer die Masters 1000-Turniere erreichten und sie gewannen, als wäre nichts passiert, aber es ist normaler, dass er gegen Sinner ins Halbfinale kommt und dann von Dimitrov überrascht wird."

"Es ist unmöglich, in den 80 Spielen, die er pro Jahr bestreitet, 100 % zu erreichen."

Corretja äußerte sich auch zu Dimitrovs Sieg gegen Alcaraz und sagte, dass der 32-jährige Bulgare seinen jüngeren Gegner vielleicht mit einem anderen Spielstil überraschen konnte. Er sagte auch, dass er glaubt, dass eine Niederlage wie diese für Alcaraz auf lange Sicht von Vorteil sein wird.

"Dimitrov spielt ein bisschen anders als das, was sie jetzt gewohnt sind. Er wechselt die Höhen, mit der Rückhand kann er dich mit dem Slice variieren, er hat einen guten Aufschlag... Es ist ein viel abwechslungsreicheres Tennis als das, was Carlitos gewohnt ist, ich weiß nicht, ob es das ist, was ihn überrascht hat."

"Wenn Alcaraz auf seinem besten Niveau spielt, gewinnt er 95 % der Spiele, es sei denn, sie spielen gegen sehr gute Spieler auf höchstem Niveau. Und doch gibt es immer einen von ihnen, der glaubt, dass er nicht auf seinem besten Niveau gespielt hat."

"Es ist gut für Alcaraz zu verstehen, wenn er nicht auf seinem besten Niveau ist, wie er Spieler schlagen kann, die ihn variieren, wie es Dimitrov vielleicht getan hat", sagte er.