Alexander Zverev nimmt in New York Kurs auf seinen ersten Major-Titel. Der Weg ins Finale scheint frei.
Ganz kalt ließ Alexander Zverev das ungewöhnliche Favoritensterben
bei den
US Open nicht. "Es ist schon ein großer Name", sagte Zverev mit
Blick auf das sensationelle Aus von
Novak Djokovic, das ihm vermeintlich
die Tür ins Endspiel von New York öffnet - auch wenn er nach seinem
Achtelfinaleinzug noch auf die Euphoriebremse trat: "Ich muss mich auf
mich selber konzentrieren. Jeder kann bei einem
Grand Slam überragendes
Tennis spielen."
Doch auch Deutschlands Tennisstar weiß, wie groß
die Chance auf seinen ersten Major-Titel nach der ersten Woche in
Flushing Meadows ist. Mit Olympiasieger Djokovic verabschiedete sich
sein möglicher Halbfinalgegner frühzeitig, auch Wimbledon-Champion
Carlos Alcaraz scheiterte krachend. In seiner Turnierhälfte ist Zverev
nun der am höchsten gerankte Spieler - mit dem ungesetzten US-Amerikaner
Brandon Nakashima wartet am Sonntag (ca. 22.30 Uhr MESZ/Sky und
Sportdeutschland.TV) zudem ein machbarer Gegner in der Runde der letzten
16.
"Ich gehe davon aus, dass es ein schweres Match wird", sagte
Zverev nach seiner erfolgreichen Nachtschicht in der dritten Runde beim
Ausradeln auf dem Fitness-Fahrrad über den US-Amerikaner. Der Fokus vor
dem Match am Sonntagnachmittag (16.30 Uhr Ortszeit) lag beim Hamburger
auf der Regeneration, nachdem er den Argentinier Tomas Martin Etcheverry
in der Nacht zu Samstag erst um 2.35 Uhr besiegt hatte. Im Anschluss an
den mühsam erkämpften Viersatz-Sieg wollte er nur noch "schnell ins
Bett".
“Das ist kein Geheimnis”
Während der Partie hatte er live das
Aus von Djokovic mitbekommen - was ihn zum Ende des ersten Satzes aus
dem Konzept brachte. "Man kriegt das mit, vielleicht war das irgendwo
ein bisschen störend, weil ich weiß, dass Novak jetzt nicht mehr in
meiner Hälfte ist", sagte der 27-Jährige, der sich gegen Etcheverry in
der Folge aber steigerte und seinen 100. Sieg bei einem Grand Slam
einfuhr.
Im Kampf um die US-Open-Krone verbleiben nun der
formstarke Weltranglistenerste Jannik Sinner (Italien) und Angstgegner
Daniil Medwedew aus Russland als Hauptkonkurrenten - auf beide kann
Zverev aber erst im Finale treffen. Im 35. Anlauf scheint die Zeit reif
für den ganz großen Coup.
"Ich habe sehr hart dafür gearbeitet. Natürlich möchte ich eines Tages eine Grand Slam-Trophäe stemmen. Das ist kein Geheimnis", hatte der Tokio-Olympiasieger betont. Die Erfüllung seines Traums im Big Apple wird immer wahrscheinlicher.