Der 24-fache Grand-Slam-Champion
Novak Djokovic hat beim
Shanghai Masters 2025 eine der überraschendsten Niederlagen seiner Karriere erlitten. Der serbische Superstar unterlag dem bislang nahezu unbekannten
Valentin Vacherot, der als Nummer 204 der Welt in das Turnier gestartet war, mit 6:3, 6:4 – und schrieb damit Tennisgeschichte.
Der tiefstplatzierte Finalist der Masters-Ära
Mit diesem Sieg ist Vacherot nun der am niedrigsten eingestufte Spieler aller Zeiten, der ein ATP-Masters-1000-Finale erreicht hat. Der 26-jährige Monegasse hatte bislang kaum Erfahrung auf der größten Bühne des Tennis: Nur ein Grand-Slam-Auftritt und drei Masters-1000-Teilnahmen – alle als Wildcard-Spieler in Monte-Carlo – standen zuvor in seiner Bilanz.
In Shanghai musste Vacherot durch die Qualifikation und startete danach einen unglaublichen Siegeszug. Er eliminierte Laslo Djere, Alexander Bublik, Tomáš Macháč, Tallon Griekspoor, Holger Rune und schließlich den Weltranglistenersten Novak Djokovic. Nun wartet er im Finale auf den Sieger der Partie zwischen Daniil Medvedev und seinem Cousin Arthur Rinderknech, die beide ebenfalls herausragende Turnierwochen erleben.
Djokovic angeschlagen, Vacherot eiskalt
Djokovic begann das Match stark und schaffte im ersten Satz ein frühes Break – doch Vacherot konterte sofort. Beim Stand von 3:3 übernahm der Außenseiter das Kommando, gewann drei Spiele in Folge und sicherte sich den Satz mit 6:3. Der Serbe kämpfte während der Partie mit Rücken- und Hüftproblemen und ließ sich zweimal vom Physiotherapeuten behandeln.
Auch im zweiten Satz hielt der Monegasse den Druck hoch. Beide hielten bis 4:4 ihre Aufschlagspiele, ehe Vacherot ein entscheidendes Break gelang. Djokovic hatte beim Stand von 5:4 noch eine Chance auf den Ausgleich, konnte sie aber nicht nutzen. Stattdessen verwandelte Vacherot seinen zweiten Matchball und besiegelte das größte Highlight seiner Karriere.
Vom Außenseiter zum Top-100-Spieler
Vacherots Erfolg markiert einen kometenhaften Aufstieg: Zu Beginn des Turniers trennte ihn eine Lücke von 199 Weltranglistenplätzen vom Serben. Mit dem Einzug ins Finale wird er erstmals in die Top 100 aufrücken – konkret auf Platz 58. Sollte er den Titel gewinnen, würde er sich sogar auf Platz 39 verbessern.
Für Djokovic war es eine bittere Niederlage in einem Turnier, das er bereits viermal gewonnen hat (2012, 2013, 2015, 2018). Für Vacherot dagegen ist es ein Märchenlauf, der ihn über Nacht zum globalen Gesprächsthema macht – und ihm die Chance auf den größten Titel seines Lebens eröffnet.
Match Statistics Djokovic vs. Vacherot
Djokovic |
VS |
Vacherot |
5 |
Aces |
6 |
5 |
Double Faults |
4 |
64% (39/61) |
1st Service Percentage |
63% (36/57) |
59% (23/39) |
1st Service Points Won |
78% (28/36) |
48% (11/23) |
2nd Service Points Won |
57% (12/21) |
50% (3/6) |
Break Points Saved |
50% (1/2) |
67% (6/9) |
Service Games |
90% (9/10) |
22% (8/36) |
1st Return Points Won |
41% (16/39) |
43% (9/21) |
2nd Return Points Won |
52% (12/23) |
1h 41m |
Match Duration |
1h 41m |