Alexander Zverev war enttäuscht nach seinem Viertelfinal-Aus in
Wimbledon gegen
Taylor Fritz - eine große Chance auf einen Grand Slam-Titel ist nun erneut dahin.
Zwei Sätze lang sah es so aus, als könne Alexander Zverev seine
Knie-Verletzung nichts anhaben. Dann aber, ab dem dritten Satz, verlor
der Hamburger an Kraft beim Absprung zum Aufschlag. 6:4, 7:6 (4), 4:6,
6:7 (3) und 3:6 hieß es am Ende gegen Taylor Fritz.
Zverev
war entsprechend enttäuscht in der Presserunde im Anschluss - einer
vezögerten Runde nach erneuter physiotherapeutischer Behandlung. Und
dennoch gefasst und ausführlich in seinen Antworten.
“Es ist
offensichtlich, dass ich nicht bei 100 Prozent war. Ich habe auf einem
Bein gespielt”, erklärte er - ein Knochenmarksödem und eine
Kapselzerrung hatte er sich im Achtelfinale am linken Knie zugezogen, am
spielfreien Sonntag weder trainieren noch laufen können. Auch eine
Absage des Matches stand im Raum, ausschlaggebend sei gewesen, dass er
beim Warm-up habe problemlos aufschlagen können, zumindest eine Zeit
lang.
Zverev entschied sich zu spielen, auch wenn die Bewegungen
im Ballwechsel seitlich und nach vorne eingeschränkt gewesen seien. Ab
Durchgang drei dann habe er nicht mehr voll abspringen können beim
Service, verlor an Tempo, Fritz kam besser in die Ballwechsel. Am Ende
siegte der US-Amerikaner.
Zverev: "Ball richtig gut im Schläger gehabt"
Bitter für
Zverev, denn er habe den Ball so gut wie nie im Schläger gehabt auf
Rasen dieser Tage. Und mit dem Blick aufs Draw sich einiges erhofft.
"Ich habe das Gefühl, dass ich eine Riesenchance hier hatte."
Das Positive: Schlimm sei die Verletzung nicht, sie heile von selbst;
die Olympischen Spiele (in drei Wochen) sind nicht in Gefahr. Ein
Auftritt in Hamburg (nächste Woche) aber noch fraglich. Mit derart
vielen Schmerzmitteln, wie in Wimbledon, wolle er aber nicht spielen.
Zu
schaffen machte Zverev der Gedanke, sich wieder mal in toller Form
verletzt zu haben. Wie 2022 bei den French Open, als er das vielleicht
beste Tennis seiner Karriere spielte und im Halbfinale gegen Rafael
Nadal umknickte. Nun also wieder.
“Irgendwann fängt man an zu
glauben, dass es für einen vielleicht nicht gedacht”, grübelte er - ein
Grand Slam-Sieg also. Dennoch werde er alles für seinen großen Traum
tun. "Irgendwann werde ich vielleicht mehr Glück haben."