Für Angelique
Kerber sind die ersten dreieinhalb Monate als Mutter auf der Tennis-Tour
allem Anschein nach erwartungsgemäß verlaufen. "Mich hat nichts so
wirklich überrascht", sagte die dreimalige Grand Slam-Siegerin vor ihrem
Auftaktmatch beim WTA Turnier in Stuttgart am Mittwoch gegen die Britin
Emma Raducanu. Das gelte für ihre neuen Routinen ebenso wie für das
bisherige sportliche Abschneiden, erläuterte Kerber, die noch leicht an
den Nachwirkungen einer Erkältung laboriert.
"Ich wusste
schon, was auf mich zukommt, dass das alles auf der einen Seite
natürlich viel anstrengender sein wird, dass mein Team größer geworden
ist, dass man den Plan ein bisschen umstrukturieren muss, dass man sehr
spontan und flexibel sein sollte", sagte die 36-Jährige. Seit Beginn
des Jahres reist sie mit ihrer Tochter Liana, nur nach Brasilien zum
Billie Jean King Cup am vergangenen Wochenende flog sie alleine - zum
ersten Mal.
"Froh, sie an meiner Seite zu haben"
"Ich glaube, es war schlimmer für mich als für sie", sagte Kerber mit einem Schmunzeln über die Trennung. Sie habe die bald 14 Monate alte Liana aber in guten Händen gewusst, betonte sie. "Irgendwann
muss man diesen Schritt gehen. Aber es war alles in Ordnung. Ich bin
aber auch froh, dass ich sie an meiner Seite habe, weil klar, nach ein
paar Stunden hat man sich auf jeden Fall schon vermisst."
Auch
sportlich sei seit ihrem Wiedereinstieg Ende zum Jahreswechsel
weitgehend alles so eingetreten, wie sie das erwartet habe, versicherte
Kerber. Zwölf Matches hat sie seit ihrem Comeback bestritten, acht
verlor sie, davon drei in der ersten Runde. "Ich wusste, dass ich
Zeit und Geduld brauche, um wieder an meine Leistungen ranzukommen. Und
ich bin immer noch in dieser Phase, mich ran zu tasten. Aber auf der
anderen Seite hat mich jetzt auch nicht überrascht."