Anett Kontaveit hat drei Monate nach ihrem Rücktritt vom Profitennis in Wimbledon das Luxembourg Ladies Tennis Masters gewonnen.

Kontaveit hatte eine äußerst erfolgreiche Karriere, gewann sechs WTA-Titel und erreichte sogar Platz 2 in der WTA Rangliste, was sie zur höchstplatzierten estnischen Spielerin in der Tennisgeschichte machte.

Im Juni dieses Jahres gab sie jedoch bekannt, dass sie ihre Profikarriere im Alter von nur 27 Jahren aufgrund einer degenerativen Rückenverletzung beenden würde.

"Ich kann so gut wie das ganze Match nicht ohne Schmerzen spielen, das war etwas, das ich natürlich sehr lange in Betracht gezogen habe. Aber es war eine sehr schwierige Entscheidung, und wenn ich mich für etwas so Großes entscheide, fange ich normalerweise nicht an, daran zu zweifeln", erklärte sie damals.

Kontaveits letztes Turnier war Wimbledon, wo sie in der zweiten Runde gegen Marie Bouzkova ausschied.

Nichtsdestotrotz hat Kontaveit offensichtlich immer noch Spaß am Sport, denn sie nahm an dem Turnier für Spielerinnen im Ruhestand in Luxemburg teil. Das Teilnehmerfeld war mit Stars wie der vierfachen Grand Slam-Siegerin Kim Clijsters und der Olympiasiegerin von 2016, Monica Puig, gespickt.

Kontaveit besiegte Puig in der ersten Runde, bevor sie die ehemalige French Open-Finalistin Lucie Safarova ausschaltete, um im Finale auf Andrea Petkovic zu treffen.

Sie besiegte die ehemalige Nummer 9 der Welt in zwei Sätzen mit 7:5 und 6:2. Damit verdiente sie 50.000 Euro Preisgeld und zeigte der Tenniswelt, dass sie immer noch eine unglaublich talentierte Spielerin ist, obwohl sie früher als erwartet zurücktreten musste. 

Tatsächlich hat sich Kontaveit noch nicht offiziell vom Tennis verabschiedet, da sie am 11. November in Tallinn ein Abschiedsmatch gegen ihre gute Freundin und Nummer 7 der Weltrangliste, Ons Jabeur, bestreiten wird.

Zum Zeitpunkt ihres Rücktritts wurde Kontaveit nach ihren Plänen für die Zukunft gefragt, worauf sie antwortete, dass sie vor allem lernen wolle, sich zu entspannen.

"Ich studiere Psychologie an der Indiana University, also werde ich das auch tun. Ich werde mehr Kurse belegen, also werde ich mehr zu tun haben. Hoffentlich werde ich ein paar spontane Reisen unternehmen. Ich muss Freunde finden, die nicht berufstätig sind. Das ist sehr schwierig."

"Aber ansonsten habe ich keine großen Pläne. Ich denke, ich muss lernen, mich ein bisschen zu entspannen, mir eine Auszeit zu nehmen und herauszufinden, was ich tun möchte. Ich denke, das Studium ist schon eine große Verpflichtung, also werde ich damit erst einmal zurechtkommen", sagte sie.