Trainer Rick Macci über Sharapova: "Sie hatte diese mentale Box schon mit 11, bei Williams habe ich das nicht gesehen"

Der legendäre Trainer Rick Macci, der sowohl mit Maria Sharapova als auch mit Serena Williams in ihrer Jugend gearbeitet hat, ist der Meinung, dass die Russin die Amerikanerin schon in jungen Jahren an mentaler Stärke übertraf.

Macci hat mit Hunderten von Tennisspielern zu Beginn ihrer Karriere gearbeitet, von denen sich einige zu Allzeit-Größen entwickelt haben. Der 68-Jährige verglich kürzlich Sharapova mit Williams und erklärte, dass letztere in jüngeren Jahren zwar sportlich talentierter war, Sharapovas mentale Fähigkeiten jedoch beeindruckender waren.

"Man muss daran denken, zu vergessen", sagte Macci in einem Interview mit dem ATP Tennis Radio Podcast. "Man muss die Fähigkeit haben, zu vergessen. Im Tennis ist das sehr knifflig, und das unterscheidet Großes von Gutem. Sie wissen, dass Großartigkeit eine seltene Erscheinung ist. Es gibt viele gute Athleten, erstaunliche Athleten auf der WTA- und ATP-Tour, aber sie sind nicht die Anführer im Clubhaus."

"Sie sind nicht wie [Rafael] Nadal geworden... Ich weiß, dass es ein Paket ist - die Vorhand, die Rückhand, der Aufschlag - man muss eine Menge Kästchen abhaken. Serena hat jedes Feld abgehakt und noch ein paar mehr geschaffen, aber man muss jedes Feld abhaken."

"Aber der mentale Teil - wie man mit Druck umgeht... und die Fähigkeit zu vergessen. Du hast 20 Sekunden Zeit, um es in deinem Kopf umzudrehen, als wäre es vor 20 Jahren passiert. Deshalb liebe ich Sharapova... selbst mit 11 Jahren war sie in einer Blase. Ich habe es gesagt. Auch wenn sie sportlich eingeschränkt war, hatte sie diese mentale Box schon da. Es war erstaunlich. Bei Serena habe ich das nicht gesehen."