Mit dem vorzeitigen Einzug ins Halbfinale haben
Kevin Krawietz und Tim Pütz vor Beginn der
ATP Finals in Turin 2024 nicht gerechnet.
Kevin Krawietz und
Tim Puetz waren selbst erstaunt. "Damit haben wir
nicht gerechnet", sagte Puetz über die Leistungsexplosion des deutschen
Davis Cup-Doppels und den vorzeitigen Einzug ins Halbfinale der ATP
Finals: "Die beiden Matches waren schon sehr gut. Wenn man ehrlich ist,
auch etwas überdurchschnittlich. Das ist nicht die Normalform, wenn man
das Jahr betrachtet."
Mit zwei hoch überzeugenden Vorstellungen
hatten die US Open-Finalisten ihr Ticket für die Vorschlussrunde des
Saisonfinales gebucht, und das als erstes rein deutsches Doppel in der
55-jährigen Geschichte des Wettbewerbs. "Man kann vieles analysieren,
aber wo das jetzt herkommt, wer weiß das schon", so Puetz, der in den
Katakomben der Inalpi Arena entspannt an einem Proteinkeks knabberte,
als er die Fragen der Reporter beantwortete.
Beim nervenstarken
7:5, 6:4-Erfolg gegen die Lokalmatadoren Simone Bolelli/Andrea Vavassori
ließ das deutsche Duo am Mittwoch dabei die 13.000 Zuschauer in Turin
verstummen. "So eine Bühne hat man ganz selten", sagte Krawietz: "Das
macht unglaublich Spaß."
Krawietz zeigt nur beim Skat Schwächen
Das Duo, das auch bei
den Davis Cup Finals in Malaga kommende Woche für das deutsche Team
aufschlagen wird, ist erstmals gemeinsam beim Saisonfinale der besten
Tennisprofis am Start und hatte sich im Vorfeld keinen Druck gemacht.
"Vielleicht ist das auch ein Grund, dass eine gewisse Lockerheit da
ist", sagte Puetz, der vor zwei Wochen noch mit einer Wadenverletzung zu
kämpfen hatte.
Krawietz war schon dreimal (2019 bis 2021) beim
Saisonabschluss dabei, hatte aber noch nie die Gruppenphase überstanden.
Gegen die bereits ausgeschiedenen Australian Open-Champions Rohan
Bopanna/Matthew Ebden (Indien/Australien) geht es am Freitag noch um den
Gruppensieg.
Und bis dahin haben Krawietz und Puetz noch genug
Zeit, den einzigen Wermutstropfen der bisher herausragenden Woche in
Turin auszumerzen. "Beschissen" laufe es beim Skat-Duell mit ihrem
Trainer, sagte Krawietz, lachte laut und wiederholte: "Beschissen läuft
es! Muss man auch mal sagen."