Carlos Alcaraz erleidet Knöchelverletzung – Rückzug aus Shanghai und Fokus auf Heilung

ATP
Samstag, 11 Oktober 2025 um 19:20
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Die Saison von Carlos Alcaraz hat eine unerwartete Wendung genommen. Nach intensiven Monaten voller Turniere und körperlicher Belastung hat sein Trainer bestätigt, dass sich der Spanier eine Knöchelverstauchung zweiten Grades zugezogen hat. Die Verletzung zwingt ihn, sowohl seinen Turnierplan als auch seine Bewegungsabläufe auf dem Platz neu zu justieren.

Schmerzliche Wendung in Tokio

Die Verletzung ereignete sich während der Japan Open in Tokio, wo Alcaraz trotz sichtbarer Beschwerden den Titel gewann. Nach souveränen Siegen über Sebastian Baez, Zizou Bergs, Brandon Nakashima und Casper Ruud im Halbfinale kämpfte sich der Spanier im Endspiel gegen Taylor Fritz zu einem 6:4, 6:4-Erfolg. Schon da war klar: Der 21-Jährige spielte unter Schmerzen.
Alcaraz entschied sich gemeinsam mit seinem Team für eine konservative Behandlung. Physiotherapie, Eisbäder und gezielte Taping-Routinen stehen seither im Mittelpunkt seiner Rehabilitation. Unter ärztlicher Aufsicht darf er eingeschränkt trainieren, wobei der Fokus auf der Stabilisierung des Gelenks und der Erhaltung der Gesamtfitness liegt – ein schwieriges Gleichgewicht für einen Spieler, dessen Spiel auf explosiven Richtungswechseln basiert.

Kein Start beim Shanghai Masters

Obwohl sich Alcaraz in Tokio tapfer durchkämpfte, riet ihm sein Trainerteam vom Start beim Shanghai Masters ab. Der Hartplatz und die klimatischen Bedingungen hätten ein zu hohes Risiko dargestellt. Die Rehabilitation zielt nun darauf ab, die für Alcaraz typischen aggressiven Bewegungsmuster zu „rekalibrieren“, ohne andere Muskelgruppen – insbesondere Knie und unteren Rücken – übermäßig zu belasten.

Der Blick nach vorn

Für einen Spieler, der seinen Ruf auf Furchtlosigkeit und Intensität aufgebaut hat, ist diese Zwangspause ein Weckruf. Sein Team hat die Trainingsmethodik überarbeitet und setzt nun stärker auf Balance, Stabilität und Prävention. Ziel ist, dass Alcaraz zur europäischen Hallensaison, insbesondere für Paris und die ATP-Finals in Turin, wieder topfit ist.
Auch wenn viele Fans enttäuscht sind, ihn in Shanghai nicht zu sehen, ist dieser Schritt eine kluge Investition in die Zukunft. Für Alcaraz ist es eine weitere Lektion – dass Zurückhaltung manchmal genauso stark ist wie Angriff, und dass Geduld die Grundlage für Langlebigkeit ist.
Mit erst 22 Jahren hat Carlos Alcaraz gelernt, dass Stärke nicht nur darin besteht, durchzuhalten, sondern auch im richtigen Moment loszulassen. Wenn er bald auf die Tour zurückkehrt, wird er nicht nur der gleiche kämpferische Spieler sein – sondern ein reiferer, kompletterer Champion, bereit, das nächste Jahrzehnt des Tennissports zu prägen.
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