Casper Ruud hat sich nach Holger Runes schwerer Verletzung bei den
Stockholm Open deutlich zum Zustand des aktuellen Tennis-Kalenders geäußert – und warnt eindringlich vor den Folgen der extremen Belastung auf der Tour.
Der 22-jährige
Holger Rune brach im Halbfinale gegen Ugo Humbert unter Tränen zusammen, nachdem er – wie er selbst sagte – ein „Platzen“ seiner Achillessehne gehört hatte. Nun wurde bestätigt: kompletter Achillessehnenriss, Operation in der kommenden Woche, Ausfall mindestens bis Sommer 2026 – möglicherweise sogar bis 2027.
„Es wird eine Weile dauern, bis ich wieder auf dem Platz stehen kann. Es ist unerträglich, daran zu denken“, schrieb Rune auf Instagram.
Ruud kritisiert Terminflut – schließt sich Djokovic, Alcaraz & Draper an
Ruud, der das Turnier später souverän gewann, äußerte sich bereits vor dem Finale mit deutlichen Worten:
„Tennis ist brutaler geworden – wir müssen für jedes einzelne Match physisch absolut bereit sein. Wenn man ständig von Turnier zu Turnier reist, ist die Gefahr riesig. Holgers Verletzung ist die Art von Ding, die jederzeit passieren kann, wenn man seinen Körper ans Limit treibt.“
Er machte klar, dass diese Art von Verletzungen auch Folge des Kalenders sein kann:
„Holger war letzte Woche in Shanghai… es geht alles sehr schnell. Wir sind alle in einer Art Risikozone, sobald wir den Platz betreten.“
Mit seiner Kritik steht Ruud nicht allein. Carlos Alcaraz, Novak Djokovic, Taylor Fritz und zuletzt Jack Draper hatten den vollen Zeitplan bereits scharf angegriffen. Draper schrieb auf X:
„Verletzungen sind vorprogrammiert. Wir verlangen unseren Körpern Dinge ab, die nicht normal sind.“
Bitter für Rune – Karriere-Hoch und dann der Absturz
Rune war auf Kurs, sich für die ATP Finals zu qualifizieren – jetzt Saisonende und darüber hinaus. Erst 21 Jahre alt, galt er als einer der größten Hoffnungsträger der Next Gen.
Ruud zeigte sich betroffen:
„Er ist noch so jung. Ich hoffe, er kommt schnell zurück. Aber es ist extrem bitter – gerade jetzt, wo er noch um Turin spielte.“
Fazit:
Die Rune-Verletzung entfacht die Debatte um den extrem verdichteten ATP-Kalender erneut – und diesmal mit maximaler Dringlichkeit. Ruud bringt es auf den Punkt: Der Tennissport steuert gefährlich nah an die Grenzen des Machbaren.