Alexander Zverev hat in Wien schon viele Einsätze gehabt - und spielt am Freitag bei den
Erste Bank Open Vienna gegen
Lorenzo Musetti.
Dafür, dass Alexander Zverev bei seinem Wien-Aufenthalt 2024 schon
vier Arbeitstage gehabt hat, ist das Erreichen des Viertelfinales der
Erste Bank Open Vienna fast ein zu geringer Lohn. Allerdings: Der erste Einsatz
der deutschen Nummer eins am Freitagabend fand im Rahmen des Red Bull
BassLine statt. Ein verkürztes Tiebreak-Turnier - das, wie sich
herausstellt, bislang das längste Engagement von Zverev in der
Stadthalle geblieben ist. Denn mit all den Pausen und Zwischenmatches
war der 27-Jährige doch länger als zwei Stunden auf dem Center Court.
Das
Dreiviertelstünderl am Sonntagabend beim Farewell von
Dominic Thiem?
Hat Alexander Zverev eher als Entertainer denn als Tennisspieler
gefordert. Den Test als Schmähbruder hat Zverev übrigens mit
Auszeichnung bestanden. Und da war dann ja auch noch was mit richtige
Wettkampf: 68 Minuten gegen Joel Schwärzler, 72 Minuten gestern gegen
Marcus Giron. So stellt man sich das als Turnierfavorit wahrscheinlich
vor. Aber wie hält man die Spannung?
Zverev haushoher Favorit auf den Wien-Titel
„Ich
nehme das Ganze auch so ein bisschen wie eine Trainingswoche“, erzählte
Zverev nach seinem Sieg gegen Giron. „Ich arbeite mit meinem
Fitnesscoach viel außerhalb von meinen Matchtagen. Und ich versuche,
meinen Rhythmus und mein Spiel wiederzufinden. Ich finde, dass ich in
Wimbledon super gespielt habe. Und danach mit meinem Level ein bisschen
runtergegangen bin. Ich versuche jetzt, meine Form wiederzufinden. Und
bald bei 100 Prozent zu sein.“
Wie nah dran Alexander Zverev an
diesen 100 Prozent ist, das lässt sich nach den ersten beiden Partien in
Wien nicht so einfach einordnen. Allerdings: Er ist natürlich der
haushohe Favorit auf einen zweiten Titel nach 2021. Danach geht es für
ihn ja weiter nach Paris-Bercy, als letzter Höhepunkt stehen dann die
ATP Finals in Turin an, die Zverev ja schon zwei Mal gewonnen konnte.
Kein Freund des Davis Cup-Formats
Moment - als wirklich
letztes Highlight? Was ist mit der Finalrunde im
Davis Cup Ende November
in Málaga? Gerade jetzt, wo sich auch Novak Djokovic (wenn auch nur als
Zuschauer) angesagt hat,
Rafael Nadal verabschiedet werden soll - und
Deutschland gegen Kanada im Viertelfinale spielt? Er habe sich noch
nicht entschieden, so Zverev. Er werde zu gegebener Zeit mit dem
deutschen Davis Cup-Kapitän Michael Kohlmann sprechen. Eben der hat für
seinen Spitzenspieler ja einen Platz im Team freigelassen. Allerdings
betonte Alexander Zverev auch in Wien noch einmal, dass er dem aktuellen
Finalformat nichts abgewinnen könne.
Anders sieht es mit der
nächsten Aufgabe in Wien aus: Am Freitag spielt Zverev gegen Lorenzo
Musetti. Und mit dem Italiener hat er seit der Niederlage bei den
Olympischen Spielen in Paris eine Rechnung offen.