Alexander Zverev hat nach seinem mühelosen Auftaktsieg bei den
Erste Bank Open Vienna 2024 in Wien gegen Joel Schwärzler tröstliche Worte für den Verlierer gefunden.
Darf man Alexander Zverev mittlerweile als Grandseigneur bezeichnen?
Der Deutsche ist zwar erst 27 Jahre alt. Aber Zverev spielt eben auch
schon mehr als eine Dekade lang auf der ATP-Tour. Und hat schon viel
miterlebt. Wie etwa ein 0:6 und 1:6 gegen
David Ferrer bei seinem Heimturnier in Hamburg.
2014 war das, zu einer Zeit also, als die Großen Vier (Andy Murray
ausdrücklich mit eingeschlossen) die Tennisszene noch ganz fest im Griff
hatten.
Nach Ansicht vieler Auguren von damals wäre Alexander
Zverev prädestiniert für die Stabübergabe gewesen. Und abgesehen vom
noch fehlenden ganz großen Erfolg bei einem Major, hat Zverev die
Erwartungen mit zwei Titeln bei den ATP Finals, dem Olympiasieg in Tokio
und mehreren Coups bei ATP Masters 1000-Turnieren ja auch erfüllt. Dass
im Moment
Carlos Alcaraz und
Jannik Sinner ein bisschen über den Dingen
schweben - geschenkt.
Zverev tröstet Schwärzler
Dass
Zverev gegen Joel Schwärzler am Montagabend gegen Zverev, die aktuelle
Nummer drei der Welt, kaum Chancen haben würde, davon war auszugehen.
Zverev meinte zwar im TV-Interview nach seinem Sieg, dass er im dritten
Spiel auch ein wenig Glück hatte, mit dem ersten Break in Führung zu
gehen. Es ist aber davon auszugehen, dass Zverev dieses Glück eher
früher als später auch auf seine Seite gezwungen hätte. Das 6:2 und 6:2 war standesgemäß und aus Sicht von Schwärzler kein Drama.
Zumal Zverev ihm beim Handshake genau jene Geschichte aus Hamburg 2014 noch einmal erzählt hat. Und: Er habe dem österreichischen Linkshänder mit auf den Weg gegeben, dass er näher an der Weltspitze dran sei als dieses Ergebnis suggeriere.
Schwierige Vergleiche mit Thiem
Das zu beweisen wird nun eine
knifflige Aufgabe für Joel Schwärzler werden. Weil eine fast voll
gefüllte Stadthalle mit einem Gegner, gegen den man nichts zu verlieren
hat: Das wird in den kommenden Wochen und Monaten nicht so schnell
wiederkommen. Aber das war bei Alexander Zverev in seiner frühen Phase
ja auch nicht viel anders.
Das „Problem“ für Schwärzler liegt eher
in der Erwartungshaltung vieler Fans: Denn ein „Nachfolger“ von Dominic
Thiem muss sich ja an dessen Erfolgen messen lassen. Und nachdem diese
ziemlich beeindruckend waren, sollte man hier vielleicht ein wenig vom
Gas gehen.