Erste Bank Open Vienna : Zverev, Schwärzler und die Ferrer-Lektion

ATP
Montag, 21 Oktober 2024 um 22:19
alexander zverev us open 2021
Alexander Zverev hat nach seinem mühelosen Auftaktsieg bei den Erste Bank Open Vienna 2024 in Wien gegen Joel Schwärzler tröstliche Worte für den Verlierer gefunden.
Darf man Alexander Zverev mittlerweile als Grandseigneur bezeichnen? Der Deutsche ist zwar erst 27 Jahre alt. Aber Zverev spielt eben auch schon mehr als eine Dekade lang auf der ATP-Tour. Und hat schon viel miterlebt. Wie etwa ein 0:6 und 1:6 gegen David Ferrer bei seinem Heimturnier in Hamburg. 2014 war das, zu einer Zeit also, als die Großen Vier (Andy Murray ausdrücklich mit eingeschlossen) die Tennisszene noch ganz fest im Griff hatten.
Nach Ansicht vieler Auguren von damals wäre Alexander Zverev prädestiniert für die Stabübergabe gewesen. Und abgesehen vom noch fehlenden ganz großen Erfolg bei einem Major, hat Zverev die Erwartungen mit zwei Titeln bei den ATP Finals, dem Olympiasieg in Tokio und mehreren Coups bei ATP Masters 1000-Turnieren ja auch erfüllt. Dass im Moment Carlos Alcaraz und Jannik Sinner ein bisschen über den Dingen schweben - geschenkt.

Zverev tröstet Schwärzler

Dass Zverev gegen Joel Schwärzler am Montagabend gegen Zverev, die aktuelle Nummer drei der Welt, kaum Chancen haben würde, davon war auszugehen. Zverev meinte zwar im TV-Interview nach seinem Sieg, dass er im dritten Spiel auch ein wenig Glück hatte, mit dem ersten Break in Führung zu gehen. Es ist aber davon auszugehen, dass Zverev dieses Glück eher früher als später auch auf seine Seite gezwungen hätte. Das 6:2 und 6:2 war standesgemäß und aus Sicht von Schwärzler kein Drama.
Zumal Zverev ihm beim Handshake genau jene Geschichte aus Hamburg 2014 noch einmal erzählt hat. Und: Er habe dem österreichischen Linkshänder mit auf den Weg gegeben, dass er näher an der Weltspitze dran sei als dieses Ergebnis suggeriere.

Schwierige Vergleiche mit Thiem

Das zu beweisen wird nun eine knifflige Aufgabe für Joel Schwärzler werden. Weil eine fast voll gefüllte Stadthalle mit einem Gegner, gegen den man nichts zu verlieren hat: Das wird in den kommenden Wochen und Monaten nicht so schnell wiederkommen. Aber das war bei Alexander Zverev in seiner frühen Phase ja auch nicht viel anders.
Das „Problem“ für Schwärzler liegt eher in der Erwartungshaltung vieler Fans: Denn ein „Nachfolger“ von Dominic Thiem muss sich ja an dessen Erfolgen messen lassen. Und nachdem diese ziemlich beeindruckend waren, sollte man hier vielleicht ein wenig vom Gas gehen.

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