Feliciano Lopez spricht über Druck und Müdigkeit bei Alcaraz' US Open

Feliciano Lopez analysierte die frühe Niederlage von Carlos Alcaraz in der zweiten Runde der US Open. "Carlitos" kam als einer der Hauptanwärter, nachdem er die letzten beiden Grand Slam-Turniere gewonnen und den "Channel Slam" erreicht hatte, indem er sich sowohl in Roland Garros als auch in Wimbledon den Titel sicherte.

Der ehemalige spanische Tennisspieler Lopez gab Sky Sports ein Interview, in dem er erklärte, dass Alcaraz' Niederlage zum Teil auf mentale Erschöpfung nach einer anstrengenden Saison auf der Tour zurückzuführen ist: "Ich glaube, er ist wirklich enttäuscht. Ich kann mich nicht an den letzten Slam erinnern, bei dem er in der zweiten Runde verloren hat, das ist wahrscheinlich schon lange her. Ich glaube, er ist zu diesem Zeitpunkt der Saison mental erschöpft", sagte er.

"Ich erinnere mich daran, dass er nach seiner Niederlage bei den US Open im letzten Jahr eine schlechte letzte Saisonhälfte hatte. Es ist nicht das erste Mal, dass das passiert ist. Vielleicht hat er in den letzten drei oder vier Monaten zu viel gespielt", fügte die ehemalige Nummer 12 der Welt hinzu.

"Der Zeitplan hat den Tennisspielern in diesem Jahr besondere Anstrengungen abverlangt, da die Olympischen Spiele 2024 in Paris nach Wimbledon und vor den US Open angesetzt wurden. Ich möchte auch über den Druck sprechen, den er jetzt verspürt. Wir dürfen nicht vergessen, dass er erst 21 Jahre alt ist", kommentierte Feliciano Lopez.

"Er hat schon viel gewonnen und die Erwartungen sind immer hoch, aber diese Niederlage sollte ihn noch mehr schätzen lassen, was er in seinem Alter leistet. Er ist auch nur ein Mensch und kann einen schlechten Tag haben. Es gibt keinen Grund, sich Sorgen zu machen, er wird 2024 noch viel weiter spielen. Ich bin sicher, dass er bereit sein wird", sagte Lopez.

Der 4-fache Grand Slam-Champion lobte seinen Rivalen Botic Van De Zandschulp für dessen tolle Leistung im Arthur Ashe Stadium. Allerdings war er selbstkritisch, weil er keine Lösungen gegen das gute Niveau des Niederländers fand: "Ich weiß nicht, was ich im Moment sagen soll. Ich denke, er hat sehr gut gespielt. Er hat sehr gutes Tennis gespielt. Ich dachte, er würde mir mehr freie Punkte geben, aber er hat keine Fehler gemacht", sagte Alcaraz in einer Pressekonferenz.

"Das hat mich ein bisschen verwirrt. Ich wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte. Ich konnte mein Niveau nicht steigern. Ich glaube, mein Tennis war immer auf dem gleichen Stand. Es war nicht genug, um mir eine Chance auf einen Sieg zu geben. Was soll ich sagen? Ich habe mich nicht gut gefühlt, den Ball zu schlagen und ich habe viele Fehler gemacht", fügte die Nummer 3 der Welt hinzu.

"Der Zeitplan ist sehr schwierig. Ich habe viele Spiele gespielt, in Roland Garros, Wimbledon und bei den Olympischen Spielen. Nach den Spielen habe ich mir ein paar Tage frei genommen. Ich dachte, das wäre genug, aber das war es nicht. Vielleicht bin ich hierher gekommen, ohne die Energie zu haben, die ich zu haben glaubte. Ich will das nicht als Ausrede benutzen, aber ich bin der Typ Spieler, der vor einem großen Turnier mehr freie Tage braucht. Daraus muss ich lernen."