Ferrer erklärt Ausbootung von Davidovich Fokina: „Was soll ich tun?“

ATP
Dienstag, 04 November 2025 um 21:20
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Der Kapitän des spanischen Davis-Cup-Teams, David Ferrer, hat sich zum Fehlen von Alejandro Davidovich Fokina bei der diesjährigen Endrunde geäußert, nachdem er ein Team mit bis zu drei Spielern unter ihm in der Weltrangliste nominiert hatte. Der 26-Jährige, aktuell die Nummer 14 der Welt, ist nach Carlos Alcaraz (Nr. 2) der zweithöchste Spanier im Ranking.
Dennoch entschied sich Ferrer – ehemalige Nummer 3 der Welt und Roland-Garros-Finalist von 2013 – dafür, Davidovich Fokina nicht für das Davis-Cup-Finale zu berücksichtigen. Diese Entscheidung sorgte in Spanien für großes Aufsehen, da sie eine der größten Überraschungen bei der Bekanntgabe der acht Final-Aufgebote darstellte.

Spaniens Team ohne Davidovich

Das spanische Team wird angeführt von Carlos Alcaraz als Spitzenspieler. Als weitere Einzeloptionen stehen Jaume Munar (Nr. 36), Pablo Carreño Busta (Nr. 91) und Pedro Martínez (Nr. 95) bereit. Komplettiert wird das Aufgebot durch Doppelspezialist und ehemaligen Weltranglistenersten Marcel Granollers (Nr. 8). Gemeinsam bilden sie das Quintett, das um die begehrte Davis-Cup-Trophäe kämpft.
„Für Bologna habe ich mich entschieden, vier Spieler zu nominieren, und er ist nicht dabei, weil ich befürchte, dass er sich in letzter Minute erneut zurückzieht – so wie in den vorherigen Runden“, erklärte Ferrer in einem Interview mit El Partidazo de Cope auf YouTube.

Zwei kurzfristige Absagen als Auslöser

Ferrer begründete seine Entscheidung mit den kurzfristigen Absagen von Davidovich Fokina in früheren Phasen des Wettbewerbs. Besonders problematisch sei sein Rückzug in der Qualifikationsrunde gegen Dänemark unmittelbar nach den US Open gewesen. „Als die US Open vorbei waren, sagte er mir, dass er Probleme habe und lieber nicht spielen wolle“, so Ferrer.
„Das war ein großes Problem für mich, denn Granollers war verletzt, und ich hatte Alcaraz bereits mitgeteilt, dass er nach einem möglichen Finale in New York nicht antreten würde. Ich hatte nur noch vier Spieler, keine Auswechseloptionen …“, fügte Ferrer hinzu. „Wenn er mir wieder sagt, dass er aus körperlichen oder mentalen Gründen nicht spielen kann – was soll ich dann tun?“
Der Kapitän ergänzte: „Ich wollte diesmal auf Nummer sicher gehen. Ich habe Alex angerufen und ihm erklärt, dass ich diese vier Spieler nehme und mir einen fünften Platz vorbehalte, um das Saisonende abzuwarten. Er meinte darauf, ich solle nicht mit ihm rechnen, wenn er nicht in der ersten Auswahl sei.“

Reaktion von Davidovich Fokina

Das Fehlen der spanischen Nummer 2 sorgte für Diskussionen, und Davidovich Fokina äußerte in einem öffentlichen Brief sein Bedauern über die Entscheidung. Der 26-Jährige hatte die Qualifikationsspiele gegen die Schweiz und Dänemark verpasst, war aber fest davon ausgegangen, für die Endrunde nominiert zu werden.
„Ich glaube, dass ich die Nominierung verdient hätte – bei allem Respekt vor meinen Teamkollegen. Ich bin die spanische Nummer 2 und erreiche meine bisher beste Platzierung“, schrieb er. „David hat mich vor einer Woche angerufen, um mir seine Entscheidung mitzuteilen. Ich hatte ihm schon vorher gesagt, dass er auf mich zählen kann, weil es für mich immer eine Ehre ist, Spanien zu vertreten. Es ist seine Entscheidung, und ich muss sie respektieren.“

Spanien verzichtet auf Top-20-Duo

Von den acht Nationen, die an der Endrunde teilnehmen, haben nur drei Spieler ein höheres Ranking als Davidovich Fokina: Alcaraz (Nr. 2), Alexander Zverev (Nr. 3) und Lorenzo Musetti (Nr. 9). Damit vergibt Spanien die Chance, mit zwei Top-20-Spielern anzutreten – ein Privileg, das nur Tschechien mit Jiří Lehečka (Nr. 17) und Jakub Menšík (Nr. 19) vorweisen kann.
Ausgerechnet die Tschechen sind Spaniens Gegner in der Gruppenphase – ein Duell, das zeigt, dass selbst ein sechsmaliger Majorsieger wie Alcaraz allein nicht ausreichen wird. Um im Davis Cup erfolgreich zu sein, müssen auch im zweiten Einzel oder im Doppel Siege her.
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