Das erste Finale der
Hellenic Open steht fest: Die Nummer eins und zwei der Setzliste treffen in Athen aufeinander. Bei seinem Heimturnier spielt
Novak Djokovic am Samstag, den 08.11., gegen
Lorenzo Musetti.
Die Partie hat erhebliche Auswirkungen auf die morgen beginnenden ATP Finals. Novak Djokovic war nach Carlos Alcaraz und Jannik Sinner der dritte Spieler, der sich für das Saisonfinale qualifizierte und sein Ticket für Turin löste. Für Lorenzo Musetti hingegen könnte es eine Rückkehr in die Heimat werden – dafür muss er jedoch den 24-fachen Grand-Slam-Champion schlagen, den Titel holen und sich damit erstmals für die ATP Finals qualifizieren.
Djokovic glänzt in neuer Heimat
Nach seinem Umzug von Belgrad nach Athen folgte auch das von ihm und seiner Familie veranstaltete Turnier rasch. Der Start bei den Hellenic Open war für Djokovic bereits früh im Kalender 2025 fest eingeplant – trotz des ungünstigen Zeitpunkts direkt vor den ATP Finals.
In der griechischen Hauptstadt zeigte sich Djokovic bislang in absoluter Topform. Er hat noch keinen Satz abgegeben und steuert souverän auf seinen zweiten ATP-Titel des Jahres zu, nachdem er beim Geneva Open seinen historischen 100. ATP-Triumph gefeiert hatte.
Er besiegte zunächst den Chengdu-Open-Champion Alejandro Tabilo mit 7:6 (3), 6:1, ehe er im Viertelfinale Nuno Borges in zwei engen Sätzen mit 7:6 (1), 6:4 ausschaltete. Im Halbfinale ließ er Yannick Hanfmann keine Chance und gewann 6:3, 6:4 – nun steht der Serbe im Finale seines eigenen Turniers.
Jetzt oder nie für Musetti
Lange Zeit sah es nach einer sicheren Teilnahme an den ATP Finals aus, doch eine verpatzte Woche beim Paris Masters änderte alles. Musetti verlor sein Auftaktmatch gegen Landsmann Lorenzo Sonego, während sein Rivale im Race to Turin, Felix Auger-Aliassime, bis ins Finale vordrang. Ein Titel hätte Musettis Teilnahme besiegelt, doch nach der Niederlage gegen Jannik Sinner musste er seine letzte Chance bei den Hellenic Open suchen.
Da Auger-Aliassime diese Woche pausierte, blieb Musetti nur eine Option: den Titel zu gewinnen, um genügend Punkte zu sammeln. Bisher erledigt er seine Aufgabe souverän – mit Siegen über Stan Wawrinka (4:6, 7:6 [5], 6:4), Alexandre Muller (6:2, 6:4) und Sebastian Korda (6:0, 5:7, 7:5). Nun steht er vor der ultimativen Herausforderung: Djokovic besiegen – oder die Saison beenden.
Head-to-Head
In ihren bisherigen neun Begegnungen spricht die Bilanz klar für Djokovic. Musetti konnte nur ein einziges Match für sich entscheiden – beim Monte-Carlo Masters 2022 in drei Sätzen.
In dieser Saison trafen die beiden beim Miami Open Achtelfinale aufeinander, wo Djokovic mit einem klaren 6:2, 6:2-Sieg seinen fünften Erfolg in Folge gegen den Italiener feierte. Es ist das erste Finale zwischen beiden, nachdem die letzten beiden Duelle – im Wimbledon-Halbfinale 2024 und bei den Olympischen Spielen – jeweils Djokovic für sich entschieden hatte.
Taktische Analyse
Stilistisch könnten beide kaum unterschiedlicher sein. Djokovic kontrolliert die Ballwechsel aus der Mitte, kontert aus der Defensive und wandelt Abwehr nahtlos in Angriff um. Musetti hingegen muss seine offensivste und variabelste Version zeigen, um Djokovic aus seiner Komfortzone zu drängen. Seine präzise Vorhand, das variable Spinspiel und sein ausgeprägter Taktiksinn könnten ihm helfen – doch gegen den wohl komplettesten Spieler der Tennisgeschichte braucht es ein nahezu perfektes Match.