Casper Ruud hat beim ATP-500-Turnier in Tokio einen wichtigen Sieg gefeiert. Der Norweger setzte sich gegen den ehemaligen Wimbledon-Finalisten
Matteo Berrettini mit 7-6(4), 6-2 durch und steht damit im Viertelfinale. Die Nummer 12 der Welt gewann einen engen ersten Satz im Tie-Break und dominierte anschließend den zweiten Durchgang. Mit diesem Erfolg hält er Kurs auf sein Ziel, die Saison in den Top 10 der Weltrangliste abzuschließen.
Es war bereits das neunte Duell der beiden Spieler. Ruud führt nun mit 6-3 im direkten Vergleich. Vier Monate zuvor waren sie bei den Rom Open aufeinandergetroffen, damals hatte Berrettini im zweiten Satz verletzungsbedingt aufgeben müssen. Diese Verletzung prägte seine folgenden Monate: Der Italiener konnte nur drei Turniere spielen und musste lange auf einen Erfolg warten. Sein letzter Sieg vor Tokio datierte aus dem Mai, als er in Rom Jacob Fearnley schlug. Erst in Tokio gelang ihm wieder ein Erfolg – bei seinem Debüt gegen Jaume Munar. Doch im Duell mit Ruud endete seine kleine Serie.
Tie-Break-Krimi und starker zweiter Satz
Das Match in Tokio war eines der Highlights der zweiten Runde, ein Duell zweier ehemaligen Grand-Slam-Finalisten. Ruud kam mit mehr Spielpraxis, während Berrettini nach seiner Verletzung noch um Form und Rhythmus kämpfte. Der erste Satz war von starken Aufschlagspielen auf beiden Seiten geprägt. Keiner der beiden ließ Breakchancen zu, sodass die Entscheidung im Tie-Break fallen musste.
Ruud hatte dabei leichte Probleme, seine Aufschlagspiele durchzubringen, während Berrettini mehrfach zu Null hielt. Trotzdem blieb der Norweger stabil und gewann 86 Prozent seiner ersten Aufschlagpunkte, während Berrettini auf 79 Prozent kam. Bei 6-5 hatte Ruud sogar seine erste Breakchance, die zugleich Satzball war, konnte sie aber nicht nutzen. Im Tie-Break zeigte er dann seine Nervenstärke, holte drei Mini-Breaks und sicherte sich den Satz mit 7-6(4).
Im zweiten Satz wartete Ruud geduldig auf seine Gelegenheit. Berrettini servierte weiter stark, doch Ruud blieb seinem Stil treu und verlor nie die Ruhe. Im dritten Spiel bekam er seine erste Chance – und nutzte sie sofort zum Break. Kurz darauf folgte das zweite Break, das ihm die Kontrolle gab. Mit vier gewonnenen Spielen in Serie baute er seine Führung auf 5-1 aus.
Berrettini konnte in dieser Phase nicht mehr mithalten. Fehler im Grundlinienspiel kosteten ihn wichtige Punkte, während Ruud konsequent blieb. Der Norweger musste im gesamten Match keinen einzigen Breakball abwehren und hielt sein Niveau bis zum Ende hoch. Nach einer Stunde und 39 Minuten verwandelte er seinen ersten Matchball und gewann mit 7-6(4), 6-2.
Mit diesem souveränen Auftritt meldete sich Ruud eindrucksvoll zurück. Für Berrettini hingegen bleibt die Suche nach Konstanz nach seiner Verletzungspause bestehen.
Match Statistics Ruud vs. Berrettini
Ruud |
VS |
Berrettini |
3 |
Aces |
11 |
1 |
Double Faults |
3 |
75% (43/57) |
1st Service Percentage |
56% (36/64) |
86% (37/43) |
1st Service Points Won |
75% (27/36) |
53% (8/15) |
2nd Service Points Won |
54% (15/28) |
- (0/0) |
Break Points Saved |
33% (1/3) |
100% (10/10) |
Service Games |
80% (8/10) |
25% (9/36) |
1st Return Points Won |
14% (6/43) |
46% (13/28) |
2nd Return Points Won |
47% (7/15) |
1h 37m |
Match Duration |
1h 37m |
Ruud peilt Top 10 in der Endphase der Saison an
Ruud kehrt nach seinem Einsatz beim Laver Cup, wo er Reilly Opelka besiegte, sowie einem hart umkämpften Eröffnungsspiel gegen den Wildcard-Empfänger Shintaro Mochizuki in Tokio (4-6, 6-1, 6-1) wieder auf die Siegerstraße zurück. Er hatte auf den nordamerikanischen Hartplätzen nicht viel Erfolg gehabt, mit einer Bilanz von 3-3 und frühen Ausscheiden in Toronto, Cincinnati und den US Open.
Diesmal beginnt der Norweger in guter Form gegen einen starken Gegner wie Berrettini und sichert sich seinen Platz im Viertelfinale der Tokyo Open. In den Viertelfinals wird er auf den überraschenden Qualifikanten Aleksandar Vukic (aktuelle Weltranglistenplatz 79) treffen, der versucht, zum zweiten Mal in dieser Saison ein ATP-Turnierhalbfinale zu erreichen. Ruud hat indessen 90 Punkte verdient, die für ihn im Kampf darum, das Jahr in den Top 10 zu beenden und um einen Platz in den ATP Finals in Turin zu kämpfen, entscheidend sein könnten.