Novak Djokovic hat in dieser Woche mehr überstanden als die meisten anderen Spieler: Schwindel, Erschöpfung, Schmerzen im linken Bein und die drückende Hitze des
Shanghai Masters. Doch am Ende zahlte sich der Kampfgeist aus – der 38-jährige Serbe steht nach einem 6:3, 6:4-Sieg über
Zizou Bergs im Halbfinale und bleibt auf Kurs, seinen fünften Titel in Shanghai zu gewinnen. Mit diesem Erfolg ist Djokovic nun der älteste Halbfinalist in der Geschichte eines Masters-1000-Turniers.
Djokovic kämpft sich trotz körperlicher Probleme durch
Im ersten Satz war Djokovic sichtlich angeschlagen, bewegte sich schwerfälliger als gewohnt und griff sich mehrfach an den Fuß. Doch wie so oft fand der 24-fache Grand-Slam-Champion einen Weg. Er wehrte vier von fünf Breakbällen ab und nutzte seine Erfahrung, um die entscheidenden Punkte zu kontrollieren.
Beim Stand von 5:4 im zweiten Satz schien der Sieg bereits sicher, doch Bergs zeigte Widerstand und schaffte das Rebreak. Djokovic behielt jedoch die Nerven, kämpfte sich in den Ballwechseln zurück und verwandelte schließlich seinen Matchball – ein weiteres Beispiel seiner beeindruckenden mentalen und physischen Widerstandskraft.
„Ich habe nur versucht, am Leben zu bleiben, um ehrlich zu sein“, sagte Djokovic nach dem Match. „Es war mein erstes Duell mit Bergs, und er ist ein toller Kerl. Ich hätte das Match bei 5:4 beenden müssen, aber er hat großartig gespielt. Die Bedingungen sind für alle schwer, ich wollte einfach überleben – und ich bin froh, dass ich es geschafft habe.“
Nächster Gegner: Überraschungsmann Valentin Vacherot
Im Halbfinale trifft Djokovic auf Valentin Vacherot, einen monegassischen Qualifikanten, der das Turnier seines Lebens spielt. Der 26-Jährige besiegte sensationell Holger Rune mit 2:6, 7:6, 6:4 und wird nächste Woche erstmals in seiner Karriere die Top 100 erreichen.
„Ich kam eigentlich als Ersatzspieler hierher und wusste gar nicht, ob ich überhaupt in der Qualifikation antreten würde“, sagte Vacherot. „Jetzt stehe ich im Halbfinale gegen Novak Djokovic – das ist einfach unglaublich. Ich lebe meinen Traum.“
Mit seinem Lauf ist Vacherot der zweitniedrigste Halbfinalist eines Masters-1000-Turniers seit 1999, als Chris Woodruff in Indian Wells als Weltranglisten-550 für Furore sorgte.
Während Djokovic seiner 41. Masters-1000-Krone näherkommt, steht Vacherot vor der größten Herausforderung seiner Karriere – ein Duell zwischen Erfahrung und Aufbruchsstimmung, das Tennisfans weltweit elektrisieren dürfte.