Umstrittenes russisches Schauturnier, finanziert vom staatseigenen Energieriesen, kehrt zurück – mit Medvedev, Shnaider, Kudermetova und Bublik unter den prominenten Namen

Ein Schauturnier, das in der Vergangenheit in St. Petersburg Kritik auf sich gezogen hat, kehrt am 29.–30.11. erneut zurück. Bekannt als Northern Palmyra Trophies (NPT), ist es ein von Gazprom, dem staatlichen Ölriesen, finanziertes Turnier.

Das Team-Schauturnier findet jedes Jahr statt und sorgt wegen des andauernden Kriegs in der Ukraine für Kontroversen, wobei Thanasi Kokkinakis im vergangenen Jahr nachdrücklich davon abgeraten wurde, an dem Event teilzunehmen, da Gazprom von der australischen Bundesregierung auf die Sanktionsliste gesetzt wurde.

Kokkinakis wurde auf deren Website als Teilnehmer aufgeführt, trotz der Hinweise von Tennis Australia. Gleichwohl spielte er das Turnier, das die Lücke füllt, die durch das Fehlen von ATP- und WTA-Turnieren im Land aufgrund des Kriegs entstanden ist.

„Tennis Australia hat in den vergangenen Jahren öffentlich und privat Athleten aus der Ukraine unterstützt und sich an die Politik und Empfehlungen der Bundesregierung in Bezug auf Russland gehalten. Diese Unterstützung und Einhaltung bestehen fort“, hieß es. „Wir raten Athleten davon ab, in Russland zu spielen, und stehen in laufendem Austausch mit dem DFAT, um Spieler über mögliche Konsequenzen geschäftlicher Aktivitäten in diesem Bereich aufzuklären.“

Das diesjährige Aufgebot führt Daniil Medvedev als prominentester Name an, neben Alexander Bublik, der ein starkes Jahr hatte und bis auf Weltranglistenplatz 11 kletterte. Der Kasache gewann vier Titel auf allen drei Belägen. Veronika Kudermetova, die in Wimbledon zuvor auf Tatneft-Sponsoring verzichten musste, ist ebenso dabei wie Karen Khachanov. Diana Shnaider spielt ebenfalls, während Anastasia Potapova und Yulia Putintseva ebenfalls im Feld stehen. Mikhail Youzhny und Tallon Griekspoor wurden ebenfalls auf Plakaten bestätigt.

Letzterer sollte bereits im vergangenen Jahr spielen und ist der einzige Spieler außerhalb von Russland und Kasachstan, der beteiligt ist. Der Niederländer wird allerdings seit einiger Zeit romantisch mit Anastasia Potapova in Verbindung gebracht, die bei seinen Matches gesehen wurde, und zudem wurde diese Woche bekannt, dass Potapovas Instagram-Fotos heimlich eine Spiegelung von ihm auf den Malediven zeigen und so offenbar versehentlich ihre Beziehung bestätigen.

Die Ex-Profis Janko Tipsarevic und Mansour Bahrami fungieren als Teamkapitäne. Medvedev wurde dem Vernehmen nach schon lange von dem Turnier umworben und sollte möglicherweise bereits im vergangenen Jahr spielen, tritt nun aber tatsächlich an. Alle anderen haben entweder zuvor unterschrieben oder das Event bereits gespielt.

Offizielle ATP- und WTA-Turniere wurden seit einiger Zeit ausgesetzt und wurden von derselben Agentur organisiert, die hinter diesem Turnier steht, Formula TX, sodass dies deren Weg ist, den Tennissport im Land zu erhalten. Gazprom ist seit der Ausgabe 2022 Hauptsponsor des genannten Events. Das Turnier-PR wurde zuvor von Vera Podguzova betreut, einer Verwandten von Vladimir Putin.

ATP und WTA können in Bezug auf Sanktionen oder Strafen gegen diese Veranstaltung nicht eingreifen, was bedeutet, dass die Organisatoren freie Hand haben, da es sich aus Sicht beider Verbände nicht um offizielle Events handelt. So werden sie zwar beispielsweise von Tennis Australia missbilligt, ein Startverbot für die Teilnahme kann jedoch nicht ausgesprochen werden.