Da die WTA-Saison in dieser Woche endet, richtet sich der Blick auf die WTA-Spielerinnenpreise. Wie erwartet führen die Topnamen im Damentennis, darunter
Aryna Sabalenka,
Amanda Anisimova und
Iga Swiatek, das Feld an.
Es gibt eine Vielzahl von Kategorien, wobei die WTA die Sieger selbst bestätigt und nicht per Fan-Voting. Neben der Spielerin des Jahres wird über das Doppel-Team des Jahres, die Comeback-Spielerin des Jahres, die am meisten verbesserte Spielerin sowie die Newcomerin des Jahres abgestimmt. Hier ein Überblick über die Kategorien sowie die Nominierten und deren Begründungen.
WTA Spielerin des Jahres
Der Hauptpreis ist natürlich die WTA-Spielerin des Jahres. Er besteht überwiegend aus Top-10-Spielerinnen, mit Aryna Sabalenka, Iga Swiatek und Amanda Anisimova als den wahrscheinlichsten Optionen.
Swiatek war die erste polnische Spielerin überhaupt, die Wimbledon gewann. Zudem holte sie zwei weitere Titel, darunter Cincinnati, und qualifizierte sich erneut für die WTA Finals. All das in einem Jahr, das wohl eines der herausforderndsten ihrer Karriere war. Ihren Beinamen als Königin des Sandes verlor sie, doch das Aufblühen auf Rasen zeigt, dass ihr absolutes Topniveau weiterhin da ist.
Sabalenka war von Saisonbeginn bis -ende die Nummer 1 der Welt, erreichte neun Finals und gewann vier Titel, bevor sie das Endspiel der WTA Finals gegen Elena Rybakina verlor, die nach ihrem Triumph in Riad ebenfalls nominiert ist und drei Titel in Straßburg, Ningbo und Riad holte. In Saudi-Arabien blieb sie mit 5:0 ungeschlagen.
Amanda Anisimova ist angesichts ihres Jahres wohl eine der Favoritinnen auf mehrere Auszeichnungen. Sie stand in zwei Grand-Slam-Finals, gewann zwei WTA-1000-Titel und qualifizierte sich für die WTA Finals, wo sie im Halbfinale ausschied. Coco Gauff und Madison Keys sind nach ihren Titeln bei den French Open bzw. den Australian Open ebenfalls nominiert.
| Nominierte |
| Amanda Anisimova |
| Coco Gauff |
| Madison Keys |
| Elena Rybakina |
| Aryna Sabalenka |
| Iga Swiatek |
WTA Doppel-Team des Jahres
Im Doppel ist Mirra Andreeva in zwei Kategorien nominiert. Die erste für ihr Duo mit Diana Shnaider, mit dem sie Miami und Brisbane gewannen.
Gabriela Dabrowski und Erin Routliffe triumphierten bei den US Open und in Stuttgart, Veronika Kudermetova und Elise Mertens überzeugten ebenfalls mit Siegen in Wimbledon und bei den WTA Finals sowie Finalteilnahmen in Madrid und Rom.
Zudem gewannen Sara Errani und Jasmine Paolini gemeinsam ihren ersten Grand-Slam-Titel bei Roland Garros und verteidigten Rom. Taylor Townsend und Katerina Siniakova stiegen an die Spitze der Rangliste auf und gewannen die Australian Open und Dubai sowie das Finale der US Open.
| Teams |
| Mirra Andreeva / Diana Shnaider |
| Gabriela Dabrowski / Erin Routliffe |
| Sara Errani / Jasmine Paolini |
| Veronika Kudermetova / Elise Mertens |
| Katerina Siniakova / Taylor Townsend |
WTA Most Improved Player of the Year
Spielerin, die im Verlauf der Saison deutliche Fortschritte gezeigt hat
Amanda Anisimova wird für diese Auszeichnung der prominenteste Name sein, auch wenn einige andere ebenfalls Ansprüche anmelden können. Ekaterina Alexandrova setzte sich durch und feierte ihr Top-10-Debüt. Sie erreichte vier WTA-500-Finals, darunter einen Titel in Linz, und stand bei drei Slams im Achtelfinale.
Clara Tauson gewann Auckland, erreichte ein Finale in Dubai und ein weiteres WTA-1000-Halbfinale in Montreal und stellte mit Weltranglistenplatz 12 eine neue Bestmarke auf. Linda Noskova stand in den Finals von Prag und Tokio und kletterte auf Platz 13 der Welt.
Mirra Andreeva wiederum gewann Indian Wells und Dubai und erreichte das Viertelfinale bei Roland Garros und Wimbledon. Galt sie früh in der Saison als klare Favoritin, verpasste sie trotz ihres herausragenden Jahres die Qualifikation für die WTA Finals im Einzel und hatte zum Ende mit Verletzungen zu kämpfen, was Paolini und Rybakina an ihr vorbeiziehen ließ.
| Nominierte |
| Ekaterina Alexandrova |
| Mirra Andreeva |
| Amanda Anisimova |
| Linda Noskova |
| Clara Tauson |
WTA Newcomerin des Jahres
Spielerin, die in der Saison ihre ersten nennenswerten Erfolge auf der WTA Tour erzielt hat
Weiter zur Newcomerin des Jahres: Angesichts der Vielzahl an Top-Talenten auf der Tour ist es eine dichte Auswahl an Spielerinnen, die in diesem Jahr Fortschritte gemacht haben.
Victoria Mboko ist allein durch ihre Titel in Montreal und anschließend in Hongkong eine Favoritin. Sie dominierte die ITF-Tour, bevor sie als Teenager in Miami durchbrach und die dritte Runde bei Roland Garros erreichte.
Lois Boisson, die nach langer Zeit vor allem kleinere Turniere spielte und der im vergangenen Jahr durch einen Kreuzbandriss der French-Open-Traum entrissen wurde, kehrte fulminant zurück und erreichte als Wildcard bei ihrem Debüt das Halbfinale. Einen Monat später gewann sie ihren ersten Titel in Hamburg.
Während auch
Alexandra Eala ein hervorragendes Jahr hatte, mit dem Halbfinale in Miami und dem Finale in Eastbourne. Den Titel holte sich Maya Joint, die ebenfalls nominiert ist, nachdem sie auch in Rabat triumphierte und nun die australische Nr. 1 ist.
Iva Jovic ist zudem mit 17 Jahren eine Spielerin, auf die man in den kommenden Saisons achten sollte. Die Amerikanerin gewann den Titel in Guadalajara und erreichte als Lucky Loser die dritte Runde in Cincinnati, spielte zudem bei allen vier Slams im Hauptfeld.
Während
Eva Lys einen der größten Aufstiege dieses Jahres hingelegt hat. Sie kletterte von Weltrangliste Nr. 129 auf Nr. 40, erreichte die Viertelfinals in Peking und das Achtelfinale der US Open, nachdem sie auch bei den Australian Open als Lucky Loser weit kam. „Lucky Lys“ war der Spitzname, und sie trug ihn durch das Jahr. Zudem eine Spielerin, die für ihre Fanbase in den sozialen Medien bekannt ist und auch die Schattenseiten des Tennissports thematisiert und Missbrauch beleuchtet.
| Nominierte |
| Lois Boisson |
| Alexandra Eala |
| Maya Joint |
| Iva Jovic |
| Eva Lys |
| Victora Mboko |
WTA Comeback-Spielerin des Jahres
Spielerin, deren Ranking zuvor aufgrund von Verletzung oder persönlichen Gründen gefallen ist und deren Ergebnisse in der aktuellen Saison das Ranking wiederhergestellt haben.
Schließlich ist es die Comeback-Spielerin des Jahres, was auf den ersten Blick Anisimova und sogar Rybakina einschließen könnte, aber es basiert eher auf jenen, die eine lange Verletzungspause hatten und zurückgekehrt sind oder persönliche Themen bewältigten.
Belinda Bencic muss hier die Favoritin sein, da sie zu Beginn dieser Saison als frischgebackene Mutter voll zurückkehrte. Sie erreichte das Achtelfinale der Australian Open, gewann den Titel in Abu Dhabi sowie das Halbfinale in Wimbledon und holte einen zweiten Titel in Tokio.
Belinda Bencic gewinnt einen zweiten Titel in China.
Wirklich nur Elina Svitolina hat sich nach der Mutterschaft mit ähnlich großer Leichtigkeit zurechtgefunden wie der Schweizer Star. Auch Sorana Cirstea muss hier genannt werden. Beinahe am Karriereende kehrte sie zurück, gewann Cleveland als Qualifikantin und erreichte eine Serie von Viertelfinals und Halbfinals, schloss das Jahr nach einer Fuß-OP im vergangenen Jahr in den Top 50 ab.
Die tschechischen Asse Marketa Vondrousova und Barbora Krejcikova sind ebenfalls vorne dabei, beide verpassten wegen Verletzungen viel Zeit und beide hatten herausragende US Opens. Während Anastasija Sevastova nach einem Kreuzbandriss zurückkehrte und mehrere Läufe hinlegte, darunter die dritte Runde in Madrid, sowie einen Sieg über Pegula in Montreal.
| Nominierte |
| Belinda Bencic |
| Sorana Cirstea |
| Barbara Krejcikova |
| Anastasiya Sevastova |
| Marketa Vondrousova |