„Wenn einer von ihnen bei einem der Majors verletzt ausfällt …“ – Ehemalige britische Nummer eins äußert Bedenken, falls dieses Szenario bei Alcaraz und Sinner eintritt

Der frühere Australian-Open-Finalist John Lloyd zeigt sich beunruhigt über die Dominanz von Carlos Alcaraz und Jannik Sinner auf der ATP-Tour, insbesondere bei den Grand-Slam-Turnieren, wo er kaum Konkurrenz für die beiden erkennt.

Das Duo hat sich mit großen Schritten vom restlichen Feld abgesetzt und in der Weltrangliste eine klare Lücke geschaffen. Zwischen der Verfolgergruppe und den beiden Spitzenkräften klafft ein Krater, und die Resultate bei den großen Turnieren zeichnen ein ernüchterndes Bild für alle, die ihnen folgen wollen.

Ihre Ergebnisse bei den Grand Slams sind äußerst auffällig. Der letzte Spieler, der nicht Alcaraz oder Sinner hieß und einen Grand Slam gewann, war Novak Djokovic bei den US Open 2023. Seither wurden auf den Pokalen nur zwei Namen graviert. Es begann 2024, als der Italiener einen Zwei-Satz-Rückstand drehte, Daniil Medvedev bezwang und die Australian Open holte – seinen ersten Major-Titel. Ein weiteres Slam-Finale erreichte er erst wieder bei den US Open, wo seine Hartplatzform erneut auf höchstem Niveau zum Tragen kam. Dazwischen feierte Alcaraz eigene Erfolge. Er gewann seinen ersten Titel in Roland Garros, bevor er seine Wimbledon-Krone zurückeroberte.

2025 startete in ähnlicher Manier, als Sinner Alexander Zverev bezwang und in Melbourne erneut den Pokal stemmte. Möglich, dass er auch bei den French Open einen weiteren Major-Titel hätte holen sollen. Er gab eine Zwei-Satz-Führung und drei Matchbälle aus der Hand und wurde von einem wiedererstarkten Alcaraz in einem mitreißenden Match niedergerungen. Das war das erste von drei Grand-Slam-Endspielen in Serie zwischen beiden. Sinner revanchierte sich in Wimbledon, während seine Hartplatzform einen deutlichen Dämpfer erhielt, als der Spanier seinen zweiten US-Open-Titel gewann. Zudem trafen sie in den Endspielen von zwei Masters-1000-Turnieren und den ATP Finals in Turin aufeinander.

Diese Autorität, die das Duo auf der ATP-Tour ausübt, bereitet Lloyd Sorgen. Er hob insbesondere die antiklimaktische Situation hervor, falls sich einer von Sinner oder Alcaraz verletzen sollte, und deutete an, dass der andere dann einen Spaziergang zum Titel hätte.

„Ich bin ein wenig besorgt über das nächste Jahr“, erklärte Lloyd im Inside-In Tennis Podcast. „Man denkt immer, dass jemand durchbricht und herausfordert, aber im Moment schaue ich auf die Slams – denn das ist das tägliche Brot unseres Sports – und ich denke mir: Wenn einer von ihnen bei einem der Majors, was irgendwann passieren wird, sich verletzt oder einen Tag erwischt, an dem jemand überragend spielt.“

Den Anlass dafür sieht er in der enormen Diskrepanz zwischen ihnen und dem Rest der Spielerschar. „Dann hast du in puncto Namen eine extrem schwache Turnierhälfte. Man hat fast das Gefühl, man könnte es dem anderen gleich geben“, meinte Lloyd. „Bei den Slams soll es durchgehend wettbewerbsfähig sein, aber diese beiden haben sich einfach abgesetzt. Es ist erstaunlich zu sehen, wie großartig sie sind.“

Die Spieler werden beim anstehenden Australian Open bereitstehen, um ihre Chance auf eine große Überraschung zu nutzen. Ein viertes Grand-Slam-Endspiel Alcaraz gegen Sinner in Folge ist von vielen Fans und Experten vorausgesagt worden und würde ihre Qualität einmal mehr untermauern. Während Sinner in Melbourne den Hattrick anstrebt, jagt Alcaraz den Career Grand Slam. Das Event in Melbourne ist das einzige, bei dem er noch nicht triumphiert hat. Der sechsmalige Grand-Slam-Champion hat Down Under noch nicht einmal ein Halbfinale erreicht. Er hofft dringend auf eine Trendwende, während die Welt einer weiteren elektrisierenden Saison zwischen den beiden Tennisstars entgegenfiebert.