Ex-Spielerin Andrea
Petkovic hat ihre damalige deutsche Rivalin
Angelique Kerber in einem
Blogeintrag als größte Tennisspielerin aller Zeiten bezeichnet -
allerdings nur, wenn es beim Tennis keinen Aufschlag gäbe.
In ihrer
Lobeshymne bezeichnete sie Kerbers Stärken im Return, im
Defensivspiel und im Offensivspiel als "Trifecta des Kerberismus". Durch
die Rivalität mit Kerber sei sie gewachsen.
Sehr emotional beschrieb Petkovic in ihrem Blog-Eintrag
ihr persönliches und professionelles Verhältnis zu Kerber: "Ich bin
dankbar für die Freundschaft, die sie mir geschenkt hat. Aber ich bin
noch dankbarer für ihre Rivalität", so Petkovic: "Wenn du einen Rivalen
hast, den du liebst, kann das dein Leben verändern.
"Sie
sei niemals neidisch auf Kerber gewesen, aber: "Ich hätte gerne in
ihrer Haut gesteckt, als sie in ihrer Bestform war." Sie selbst habe
sich über Kerbers Titel stets "ekstatisch" gefreut. In ihrem
erfolgreichsten Jahr 2016 gewann Kerber die Australian Open und die US
Open und kam in Wimbledon sowie bei Olympia in Rio ins Finale.
In
ihrem ersten Spiel gegen Kerber bei den Deutschen Meisterschaften -
Petkovic schätzt, dass beide zwölf Jahre alt waren - habe sie sich einen
Bänderriss zugezogen. Darüber sei sie allerdings fast erleichtert
gewesen: "Sich ein Band zu reißen war nichts gegen die tief empfundene
Verzweiflung, die Angie dir auf dem Tennisplatz bereitet."
Kerbers drei größte Stärken - das Defensivspiel, der Return und seit 2016 auch das Offensivspiel - bezeichnet die 36-jährige Ex-Spielerin und jetzige Moderatorin und Schriftstellerin als "Trifecta des Kerberismus". In ihrem Defensivspiel antizipiere sie die Bälle schon, bevor sie gespielt werden. Ihre Bewegungen seien flüssig, effizient und ausbalanciert.
Ein Fotograf habe ihr einmal erzählt, es sei sehr einfach, Kerber zu fotografieren: "In jedem einzelnen Foto sieht sie perfekt balanciert aus."
Petkovic: "Drei Zufälle leuchten hell in einer Nacht voller Horror"
Beim Return würde die ehemalige Weltranglistenerste die Stärke und die
Geschwindigkeit des gegnerischen Schlages perfekt ausnutzen. "Das Blöde
daran ist, dass es sich fast immer so anfühlt, als würdest du gegen eine
optimierte Version deiner selbst spielen", so Petkovic. Das sei fast
"wie eine KI".
Später habe die Olympia-Zweite von 2016 auch ihr Offensivspiel immer mehr beherrscht - insbesondere Attacken auf zweite Aufschläge, aggressive Vorhandschläge und Passierschläge.
Dementsprechend hebt Petkovic ihre gleichaltrige Freundin in den Tennishimmel - allerdings mit einer Einschränkung: "Wenn Tennis ein reines Grundlinienspiel wäre, wäre Kerber die größte Tennisspielerin aller Zeiten. Traurigerweise braucht man im Tennis auch einen Aufschlag."
An ihre drei Siege gegen Kerber (Gesamtbilanz 3:8) erinnere sie sich sehr "lebendig", schrieb Petkovic sarkastisch: "Drei Zufälle leuchten hell in einer Nacht voller Horror."