Im Finale des Billie Jean King Cups 2024 trifft Italien mit
Jasmine Paolini auf den Überraschungsfinalisten Slowakei, der trotz fehlender Stars zum zweiten Mal ins Endspiel eingezogen ist. Lucia Bronzetti wird das Spiel gegen Viktória Hrunčáková eröffnen, während Paolini auf die in Form befindliche Rebecca Šrámková treffen wird, die derzeit die beste Phase ihrer Karriere erlebt.
Italiens Weg ins Finale
Die Italienerinnen begannen ihre Reise im Viertelfinale als Drittplatzierte und traten gegen Japan an. Elisabetta Cocciaretto (Nr. 54) musste im ersten Spiel eine Niederlage gegen Ena Shibahara (Nr. 135) hinnehmen, so dass Jasmine Paolini (Nr. 4) die Aufgabe hatte, das Comeback zu leiten. Sie sicherte sich einen Sieg gegen Moyuka Uchijima (Nr. 56) und besiegte dann zusammen mit Sara Errani im Doppel die Paarung Aoyama/Hozumi in zwei Sätzen und zog ins Halbfinale ein.
Es war eine schwere Aufgabe für die Italienerinnen, als sie auf die Polin Iga Swiatek (Nr. 2) trafen. Diesmal sicherte sich Bronzetti den Auftaktsieg gegen Magda Linette (Nr. 38), aber Paolini konnte die Klasse von Swiatek nicht überwinden und verlor nach gewonnenem ersten Satz. Erneut waren Errani und Paolini damit betraut, die Serie im Doppel zu schließen, und sie gewannen in zwei Sätzen gegen Swiatek und Kawa.
Das beispiellose Finale der Slowakei
Es ist erst das zweite Mal, dass die Slowakei das Turnierfinale erreicht, der letzte Titelgewinn datiert aus dem Jahr 2002. Die Mannschaft ist es gewohnt, für Überraschungen zu sorgen, denn sie hat auf ihrem Weg ins Finale die USA mit Danielle Collins, Australien mit Ajla Tomljanovic und Großbritannien mit Emma Raducanu und Katie Boulter besiegt. Ohne prominente Namen kam die Slowakei mit einer ausgeglichenen Mannschaftsleistung weiter, anstatt sich auf herausragende Spielerinnen zu verlassen.
Ihre Nummer 1 im Einzel ist Rebecca Šrámková (Nr. 43), die im September zum ersten Mal in die Top 100 vorstieß und die einzige Spielerin mit drei Einzelsiegen in der Endrunde ist. In der Serie gegen die USA wurde das zweite Einzel von der 17-jährigen Renáta Jamrichová (Nr. 375) bestritten, doch nach ihrer Niederlage übernahm Viktória Hrunčáková (Nr. 241, ehemalige Nr. 43). Im Doppel hat Hrunčáková stets mit Tereza Mihaliková (Doppel Nr. 42) gespielt.
Hrunčáková vs. Bronzetti
Die Italienerin Bronzetti verspielte im Viertelfinale einen Sieg, als sie einen Ein-Satz-Vorsprung gegen Shibahara verspielte, und überließ es Paolini, im folgenden Match die Verantwortung zu übernehmen. Im Halbfinale wurde ihre Rolle jedoch noch entscheidender, da Paolini auf Swiatek treffen würde. Bronzetti siegte in zwei Sätzen gegen Magda Linette, was für das Weiterkommen Italiens entscheidend war.
Hrunčáková hingegen konnte einen Sieg gegen Kimberly Birrell verbuchen, musste aber eine Niederlage gegen Emma Raducanu hinnehmen. Die Slowakin war 2019 mit gerade einmal 21 Jahren in den Top 50 gelistet, aber Verletzungen haben ihre Konstanz beeinträchtigt, was zu einem deutlichen Rückgang im Ranking führte. Ohne Titel oder Finalteilnahmen auf der WTA Tour scheint Hrunčáková gegen die erfahrenere Bronzetti klar im Nachteil zu sein.
Šrámková vs. Paolini
Rebecca Šrámková ist ein Name, der vielen noch unbekannt sein dürfte, denn sie hat erst vier Grand Slam-Turniere bestritten (bisher ohne Sieg) und vor zwei Monaten bei den Hua Hin Open ihren ersten WTA-Titel errungen. Die 28-jährige Slowakin hat zum Jahresende einen wahren Höhenflug hingelegt und kann seit den US Open eine Bilanz von 18:4 vorweisen, darunter zwei weitere WTA 250-Finalteilnahmen.
Obwohl sie nicht viele Referenzen vorweisen kann, hat sie in diesem Jahr bemerkenswerte Siege gegen Spielerinnen wie Sofia Kenin, Ekaterina Alexandrova und Magda Linette errungen. Šrámková war bei allen drei slowakischen Siegen in dieser Woche eine verlässliche Größe und schlug Collins, Tomljanovic und Boulter. Die Begegnung mit Paolini, der am höchsten eingestuften Gegnerin, auf die sie in dieser Woche treffen wird, wird zweifellos ihre größte Herausforderung sein.
Die 28-jährige Italienerin Paolini will gegen Šrámková eine goldene Saison abschließen. In diesem Jahr gewann Paolini einen WTA 1000-Titel, erreichte zwei Grand Slam-Finals, sicherte sich an der Seite von Sara Errani im Doppel eine olympische Goldmedaille für Paris 2024 und beendete die Saison nach ihrer ersten Teilnahme an den
WTA Finals als Nummer 4 der Welt. Nun könnte sie ihrer Sammlung den Titel beim
Billie Jean King Cup hinzufügen.
Paolini zeigte im Auftaktmatch ihre Klasse und besiegte Moyuka Uchijima in zwei Sätzen. Das Halbfinale war eine größere Herausforderung gegen die fünfmalige Grand Slam-Siegerin Swiatek. Trotz eines verlorenen ersten Satzes gelang der Polin ein Comeback im Duell der beiden bestplatzierten Spielerinnen des Finales.
Italien: Der klare Favorit?
Auf dem Papier scheint Italien der klare Favorit zu sein, aber Mannschaftswettbewerbe bieten oft mehr Raum für Überraschungen, worauf die Slowakei auch weiterhin setzen wird. Bronzetti und Paolini haben es mit Gegnern zu tun, die auf dem Papier schwächer eingestuft sind, aber ihre Fähigkeit, mit den Nerven umzugehen, wird der Schlüssel sein. Wenn beide gut abschneiden, könnten sie sich den Titel auch ohne Doppel sichern.
Sollte es zu einem Entscheidungsdoppel kommen, hat die Paarung Errani/Paolini die Oberhand gegen Hrunčáková/Mihaliková. Die Italienerinnen haben die ganze Saison über zusammengespielt, waren bei den WTA Finals an vierter Stelle gesetzt und sind die amtierenden Olympiasiegerinnen. Doch die Slowakei hat in dieser Woche in allen drei Runden die Erwartungen übertroffen und wird zweifellos bereit sein, einen historischen Triumph anzustreben.