Wer hat im Frauentennis wirklich das Sagen? Eine Analyse der Länder, die die WTA-Top-100 dominieren

WTA
Freitag, 19 Dezember 2025 um 11:00
Mirra Andreeva gewann ihren zweiten Titel der Saison bereits im März in Indian Wells
Mit Abschluss der Saison 2025 zeigt ein Blick auf die oberen Etagen der WTA-Rangliste eine deutlich markantere Hegemonie als auf der Herrentour. Während die Macht in der ATP verteilt ist, gibt es in der WTA eine unbestreitbare Supermacht: die Vereinigten Staaten. Eine einzelne Nation stellt nahezu ein Sechstel der 100 besten Spielerinnen der Welt und gibt sowohl in der Breite als auch an der Spitze den Ton an.
Eine kleine Gruppe von Ländern kontrolliert die Mehrheit der Top 100. Die Vereinigten Staaten sind der absolute Spitzenreiter und glänzen mit beeindruckenden 16 Spielerinnen unter den besten Hundert. Weit dahinter folgen Russland mit 9 und die Tschechische Republik mit 8. Insgesamt repräsentieren allein drei Länder ein Drittel der Top 100 der Frauen-Weltrangliste.

Das amerikanische Imperium und die Stärke des Ostens

Anders als in der ATP, wo die USA zwar Masse, aber weniger Präsenz ganz oben haben, dominieren die Amerikanerinnen auf allen Ebenen. Angeführt von Coco Gauff und der Wiedererstarkung von Amanda Anisimova haben die Vereinigten Staaten 4 Spielerinnen in den Top 10 – eine verblüffende Zahl, die ihre Tiefe belegt. Hinzu kommen etablierte Routiniers wie Jessica Pegula und Madison Keys, sodass in fast jedem großen Turnier in den Endrunden eine starke US-Präsenz zu sehen ist.
Russland bleibt mit 9 Vertreterinnen in den Top 100 die zweitstärkste Nation, davon zwei in der erlesenen Top-10-Gruppe, was den Durchbruch der jungen Mirra Andreeva und die Konstanz von Ekaterina Alexandrova unterstreicht. Die Russinnen haben sogar kürzlich einige Top-100-Spielerinnen verloren, etwa durch den Wechsel der Staatsbürgerschaft von Spielerinnen wie Daria Kasatkina (Nr. 37, Australien), Anastasia Potapova (Nr. 50, Österreich) und Kamilla Rakhimova (Nr. 97, Usbekistan).
Der Fall Tschechiens bleibt der Goldstandard in Sachen Technikausbildung. Mit 8 Spielerinnen auf der Liste, angeführt von Linda Noskova und Karolina Muchova – beide in den Top 20 – wahren die Tschechinnen ihren Ruf als unerschöpfliche Fabrik kompletter Tennisspielerinnen. Auch wenn derzeit zum Jahresende keine strikt in den Top 10 steht, ist ihre Gefahr in Hauptfeldern unbestreitbar.

Qualität vor Quantität: Polen, Belarus und Kasachstan

Hier ändert sich die Erzählung in Bezug auf reine Anzahl. Länder mit bescheidener Vertretung dominieren die absolute Spitze der Rangliste. Belarus hat lediglich eine Spielerin in den Top 100, doch diese ist die Nummer 1 der Welt, Aryna Sabalenka. Ähnlich verhält es sich bei Kasachstan mit nur 2 Spielerinnen auf der Liste, aber Elena Rybakina fest verankert in der Top-10-Elite (aktuell Nr. 5).
Im Fall von Polen zählt die Nation nur 3 Vertreterinnen, hat jedoch mit Iga Swiatek (Nr. 2) ihre unangefochtene Leitfigur, während Linette und Frech knapp außerhalb der Top 50 liegen. Italien folgt einer ähnlichen Linie mit 2 Spielerinnen in den Top 100, aber der unermüdlichen Jasmine Paolini innerhalb der Top 10 (Nr. 8), was beweist, dass es keiner großen Armee bedarf, um um große Titel zu kämpfen.

BJK-Cup-Anomalien: Rangliste vs. Team-Erfolg

Wie im Davis Cup gilt auch im Billie Jean King Cup: Die Rangliste entscheidet nicht immer über den Erfolg. Trotz 16 US-Spielerinnen in den Top 100 und vier Top-10-Vertreterinnen holten die Vereinigten Staaten den Titel in diesem Jahr nicht. Italien, mit einem Bruchteil der personellen Ressourcen der Schwergewichte (nur 2 Spielerinnen in den Top 100), feierte dank Teamchemie und der Führungsstärke von Paolini einen durchschlagenden Erfolg und zeigte erneut, dass in Nationenwettbewerben Herz und Geschlossenheit oft kühle Statistiken übertrumpfen.

WTA Top-100

LandTop-100-SpielerTop-10-Spieler
USA164
Russland92
Tschechische Republik8
Ukraine4
Australien4
Deutschland4
Polen31
Schweiz3
China 3
Spanien3
Vereinigtes Königreich3
Frankreich3
Rumänien3
Kroatien3
Ungarn3
Kasachstan21
Italien21
Japan2
Kanada2
Kolumbien2
Österreich2
Weißrussland11
Dänemark1
Belgien1
Lettland1
Griechenland1
Philippinen1
Indonesien1
Brasilien1
Argentinien1
Serbien1
Slowakei1
Tunesien1
Mexiko1
Niederlande1
Neuseeland1
Usbekistan1
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