Das französische Tennis-Urgestein Gaël Monfils hat angekündigt, dass er sich am Ende der Saison 2026 aus dem Tennissport zurückziehen wird. Der 39-Jährige begeistert die Fans seit mehr als zwei Jahrzehnten auf den Tennisplätzen dieser Welt und hat in dieser Zeit zahlreiche spektakuläre Auftritte geliefert.
In den vergangenen Jahren wurde allerdings immer deutlicher, dass Monfils dem Alter Tribut zollen muss. Dennoch verstand er es weiterhin, das Publikum weltweit mit seinem außergewöhnlichen Tennis zu unterhalten. Schon mehrfach hatte er angedeutet, dass das Ende seiner Karriere näher rücke – nun hat er die Entscheidung offiziell gemacht.
Am Dienstag verkündete Monfils in einem Beitrag auf der Plattform X, dass seine Zeit als Profi-Tennisspieler Ende 2026 vorbei sein wird. In einem emotionalen Posting betonte er, wie sehr er jeden einzelnen Moment seiner Laufbahn geschätzt hat.
„Mit zweieinhalb Jahren hatte ich zum ersten Mal einen Schläger in der Hand, und mit 18 begann ich professionell zu spielen“, schrieb Monfils. „Jetzt, nachdem ich vor einem Monat meinen 39. Geburtstag gefeiert habe, möchte ich mitteilen, dass das kommende Jahr mein letztes als professioneller Tennisspieler sein wird. Die Möglichkeit, meine Leidenschaft zum Beruf zu machen, war ein Privileg, das ich in jedem Spiel und jedem Moment meiner 21-jährigen Karriere genossen habe. Obwohl dieses Spiel für mich die Welt bedeutet, bin ich mit meiner Entscheidung, am Ende der Saison 2026 aufzuhören, im Reinen. Wenn man etwas so sehr liebt, gibt es nie den perfekten Zeitpunkt, um sich zu verabschieden. Aber 40 wird für mich der richtige Moment sein.“
13 Titel, aber kein Grand Slam
Monfils hat in seiner Karriere 13 Titel geholt, zuletzt Anfang dieses Jahres in Auckland, wo er Zizou Bergs im Finale mit 6:3, 6:4 bezwang. Interessanterweise war 2020 das einzige Jahr, in dem er zwei Titel in einer Saison feiern konnte: Zunächst gewann er das ATP-Turnier in Rotterdam durch einen Finalerfolg über Felix Auger-Aliassime (6:2, 6:4), anschließend sicherte er sich die Trophäe in Montpellier mit einem Sieg über Vasek Pospisil (7:5, 6:3).
Trotz mehr als zehn Turniersiegen gelang Monfils jedoch nie der große Durchbruch bei den Grand Slams oder auf Masters-1000-Ebene. Bei drei Endspielen auf Masters-Ebene musste er sich jeweils geschlagen geben: 2010 in Paris Robin Söderling (1:6, 6:7), 2016 in Monte Carlo Rafael Nadal (5:7, 7:5, 0:6) und 2019 erneut in Paris Novak Djokovic (2:6, 7:5, 6:7).
Seine größten Erfolge bei den Grand Slams waren zwei Halbfinal-Teilnahmen: 2008 bei den French Open unterlag er Roger Federer (6:2, 5:7, 6:3, 7:5), 2016 bei den US Open verlor er gegen Djokovic (3:6, 2:6, 6:3, 2:6).
„Nichts zu bereuen“
In seinem Rücktrittspost betonte Monfils, dass er zwar nie einen Grand-Slam-Titel gewinnen konnte, dies aber ohne Bedauern akzeptiere.
„Ich war zwar nahe dran, habe aber in meiner Karriere nie einen Grand Slam gewonnen“, schrieb er. „Ich werde nicht so tun, als würde ich erwarten, das im nächsten Jahr noch zu schaffen. Das Leben ist zu kurz. Glaubt mir, wenn ich sage, dass ich nichts bereue. Was ich habe, ist das Gefühl, unglaubliches Glück gehabt zu haben. Ich durfte in einem goldenen Zeitalter des Tennis spielen, gegen Federer, Nadal, Djokovic und Murray antreten. Selbst eine Niederlage fühlt sich episch an, wenn man einer Legende gegenübersteht – auch wenn ich zugeben muss, dass die wenigen Siege besonders euphorisch waren.“
Dank an Familie und Wegbegleiter
Zum Abschluss wandte sich Monfils an die wichtigsten Menschen in seinem Leben.
„An meine Frau Elina: meine Liebe, Inspiration und Stärke – und eine außergewöhnliche Spielerin“, schrieb er. „An meine Tochter Skai: für die tiefe Liebe, Bedeutung und Freude, die sie in mein Leben gebracht hat. Und vor allem an meine Eltern: ohne sie wäre all das unmöglich, ja undenkbar gewesen.“
Monfils verlässt die Tennisbühne zwar ohne Grand-Slam-Titel, aber mit einer Karriere, die von spektakulären Momenten, Charisma und unverwechselbarer Spielfreude geprägt war.