Alexander Zverev kontert Boris Becker: „Er will nur Aufmerksamkeit“

Alexander Zverev hat auf die jüngste Kritik von Boris Becker reagiert – und dem früheren Weltranglistenersten vorgeworfen, er suche lediglich Aufmerksamkeit. Die Nummer drei der Welt blickt auf ein wechselhaftes Jahr 2025 zurück, in dem er weit hinter seinen eigenen Ansprüchen blieb.

Der Saisonstart war vielversprechend: Bei den Australian Open schlug Zverev Novak Djokovic, ehe er von einem überragenden Jannik Sinner gestoppt wurde. Danach folgten schwache Auftritte bei den ersten Masters-1000-Turnieren des Jahres, bevor er bei den Bayerischen Meisterschaften seinen bislang einzigen Titel der Saison holte – mit einem klaren Finalsieg über Ben Shelton, dem dritten Triumph in München.

Anschließend stabilisierten sich seine Leistungen. Zverev erreichte das Viertelfinale von Roland Garros und der Rome Open und stand kurz darauf im dritten Finale des Jahres. Doch vor heimischem Publikum blieb ihm ein weiterer Titel verwehrt: Er unterlag Taylor Fritz in drei Sätzen. In Halle folgte ein Halbfinal-Aus – und in Wimbledon ein Schock: Niederlage in Runde eins, erneut Kritik an seiner Grand-Slam-Bilanz.

Auch bei den Canadian Open und den Cincinnati Open vergab Zverev Chancen auf weitere Titel, jeweils mit Halbfinal-Aus. In New York schied er in der dritten Runde der US Open gegen den späteren Halbfinalisten Felix Auger-Aliassime aus. Nach einer Asientour ohne Finale oder Turniererfolg geriet der 28-Jährige zunehmend in die Schusslinie – angeführt unter anderem von Landsmann Becker.

Der sechsmalige Grand-Slam-Champion hielt sich nicht zurück, wenn er über Zverev sprach, und bezeichnete ihn zuvor als "Problemkind". Außerdem kritisierte er die Leute in Zverevs Lager und wünschte sich mehr von seinem Vater und seinem Bruder, die ihn regelmäßig auf dem Platz unterstützen.

"In seiner Box ist auch nichts los", sagte Becker in seinem Podcast mit der ehemaligen deutschen Tennisspielerin Andrea Petkovic. "Da sind sein Vater und sein Bruder. Das sind die gleichen Gesichter, seit Jahren und Jahren. Wenn es gut laufen würde, wäre ich der Erste, der ihm gratuliert und sagt: 'Wir haben jetzt einen Superstar'. Aber ich bin ein bisschen besorgt über das, was jetzt kommt.

Der Olympiasieger von 2021 hat all diese Behauptungen von sich gewiesen, um nicht in eine unnötige Negativität hineingezogen zu werden, während er die Vorbereitungen für die letzten Turniere von 2025 vorantreibt. "Ich glaube, er macht sich relativ wenig Sorgen um mich, um ehrlich zu sein", sagte Zverev in einem Interview mit Bild.

Anstatt sich auf Becker zu konzentrieren, wird Zverev seinen Blick auf die Vienna Open richten, ein Turnier, bei dem er schon einmal triumphiert hat, als er Frances Tiafoe im Finale der Ausgabe 2021 besiegte. Er hofft auf ein gutes Ergebnis, um sich zum achten Mal in neun Jahren für die ATP-Finals zu qualifizieren. An diese Veranstaltung hat er in der Vergangenheit gute Erinnerungen: 2018 gewann er gegen Djokovic und 2021 gegen Daniil Medvedev den großen Preis.

Hinzu kommt, dass er als amtierender Champion des Paris Masters nach Paris zurückkehrt und 1000 Ranglistenpunkte beim abschließenden Masters-1000-Event im Jahr 2025 verteidigen muss. Seine Position in der Weltrangliste könnte in den kommenden Monaten in Gefahr geraten, da der Titel in Paris, das Halbfinale der ATP Finals und das Finale der Australian Open zu verteidigen sind, während die Verfolger in den Startlöchern stehen. Das sollte dem 28-Jährigen die Motivation geben, das Jahr mit einem guten Ergebnis zu beenden.