Alexander Zverev von Datenanalyst Craig O'Shannessy bewertet - so steigt die Chance auf den ersehnten Grand Slam-Titel

ATP
Freitag, 06 September 2024 um 20:03
Nahaufnahme Alexander Zverev nach Vorhandschlag, Schläger durchgezogen<br>
Nach dem Scheitern im Viertelfinale der US Open wartet Alexander Zverev weiter auf einen Grand Slam-Titel. Der 27-Jährige haderte nach dem Spiel gegen Taylor Fritz erneut mit der eigenen Leistung. Tennis-Datenanalyst Craig O'Shannessy erklärt nun in der "Süddeutschen Zeitung", was Zverev ändern müsste, um mehr große Matches gewinnen zu können.
Er wusste selbst, dass er gegen Taylor Fritz beim 6:7, 6:3, 4:6, 6:7 keine gute Figur abgegeben hatte. Alexander Zverev sprach nach dem Match davon, dass er "schrecklich gespielt" habe. Er habe "kein Gefühl" im Schläger gehabt, monierte er, "null komma null".Er wisse nicht, ob er jemals so wenig Gefühl in seinr Rückhand gehabt habe. Wieder war es nichts mit dem Grand Slam-Titel, dabei waren die großen Favoriten Novak Djokovic und Carlos Alcaraz schon früh gescheitert. Craig O'Shannessy ist Datenanalyst im Tennis. Er schaut sich die Spiele der Profis genau an und vergleicht die Daten mit denen anderer, erfolgreicher Spieler. Damit hat er unter anderem Novak Djokovic, Kevin Anderson und Jan-Lennard Struff geholfen.
Auch bei Zverev hat er Ideen, wie der 27-Jährige seine körperlichen Fähigkeiten besser nutzen könne, wie er in der "Süddeutschen Zeitung" erklärte.

Zverev mit falschem Stellungsspiel

Demnach sei seine Return-Position im Viertelfinale gegen Fritz zu weit hinten gewesen. "Dieses Muster, dass er zu weit hinter der Grundlinie steht, zieht sich durch sein ganzes Match", erklärte O'Shannessy.Dadurch brauche er in Summe zu viele Schläge, um ein Spiel zu gewinnen. Das sei insbesondere bei seiner Körpergröße und der Muskelmasse ineffizient. "So wie Zverev spielt, zieht er nicht genügend Vorteile aus seinem Körper und seiner Statur", sagte der Australier.Statistisch gesehen müsse der Deutsche weit über 70 Prozent der Ballwechsel in vier oder weniger Schlägen gewinnen. Bei Zverev seien es aber nur 65 Prozent.

"Zu hoher Aufwand bei zu wenig Ertrag"

Sein falsches Stellungsspiel habe Folgen: Laut dem Datenanalysten nimmt Zverev die Bälle zu spät an, dadurch müsse er mit mehr Spin von unten nach oben schlagen. Das sei fehlerbehaftet und raube zu viel Energie."Seine Vorhand müsste eigentlich, bei seinem Talent, zu den besten im Tennis gehören", sagte O'Shannessy: "Aber die Vorhand war immer ein Problem für ihn. Er betreibt einen zu hohen Aufwand bei zu wenig Ertrag." Mit dem Aufschlag sei es ähnlich: Sein erster Aufschlag sei extrem stark, der zweite schon nicht mehr. Ihn müsse er gefährlicher machen, indem er ihn härter schlage.

Nuancen zum Grand Slam-Titel

Das Fazit des Statistik-Gurus: "Er braucht die richtige Platzposition, muss mehr ans Netz, die Vorhand glatter durchziehen, beim Return Druck aufbauen." In jedem Fall seien es nur Nuancen. Aber die sind bekanntlich entscheidend dafür, ein Grand Slam-Champion zu werden.
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