Nach dem Scheitern im
Viertelfinale der
US Open wartet
Alexander Zverev weiter auf einen
Grand Slam-Titel. Der 27-Jährige haderte nach dem Spiel gegen Taylor
Fritz erneut mit der eigenen Leistung. Tennis-Datenanalyst Craig
O'Shannessy erklärt nun in der "Süddeutschen Zeitung", was Zverev ändern
müsste, um mehr große Matches gewinnen zu können.
Er wusste selbst, dass er gegen
Taylor Fritz beim 6:7, 6:3, 4:6, 6:7
keine gute Figur abgegeben hatte. Alexander Zverev sprach nach dem
Match davon, dass er "schrecklich gespielt" habe. Er habe "kein Gefühl"
im Schläger gehabt, monierte er, "null komma null".Er
wisse nicht, ob er jemals so wenig Gefühl in seinr Rückhand gehabt
habe. Wieder war es nichts mit dem Grand Slam-Titel, dabei waren die
großen Favoriten
Novak Djokovic und
Carlos Alcaraz schon früh gescheitert. Craig
O'Shannessy ist Datenanalyst im Tennis. Er schaut sich die Spiele der
Profis genau an und vergleicht die Daten mit denen anderer,
erfolgreicher Spieler. Damit hat er unter anderem Novak Djokovic, Kevin
Anderson und Jan-Lennard Struff geholfen.
Auch bei Zverev hat er Ideen, wie der 27-Jährige seine körperlichen Fähigkeiten besser nutzen könne, wie er in der "Süddeutschen Zeitung" erklärte.
Zverev mit falschem Stellungsspiel
Demnach
sei seine Return-Position im Viertelfinale gegen Fritz zu weit hinten
gewesen. "Dieses Muster, dass er zu weit hinter der Grundlinie steht,
zieht sich durch sein ganzes Match", erklärte O'Shannessy.Dadurch
brauche er in Summe zu viele Schläge, um ein Spiel zu gewinnen. Das sei
insbesondere bei seiner Körpergröße und der Muskelmasse ineffizient.
"So wie Zverev spielt, zieht er nicht genügend Vorteile aus seinem
Körper und seiner Statur", sagte der Australier.Statistisch
gesehen müsse der Deutsche weit über 70 Prozent der Ballwechsel in vier
oder weniger Schlägen gewinnen. Bei Zverev seien es aber nur 65
Prozent.
"Zu hoher Aufwand bei zu wenig Ertrag"
Sein
falsches Stellungsspiel habe Folgen: Laut dem Datenanalysten nimmt
Zverev die Bälle zu spät an, dadurch müsse er mit mehr Spin von unten
nach oben schlagen. Das sei fehlerbehaftet und raube zu viel Energie."Seine
Vorhand müsste eigentlich, bei seinem Talent, zu den besten im Tennis
gehören", sagte O'Shannessy: "Aber die Vorhand war immer ein Problem für
ihn. Er betreibt einen zu hohen Aufwand bei zu wenig Ertrag." Mit
dem Aufschlag sei es ähnlich: Sein erster Aufschlag sei extrem stark,
der zweite schon nicht mehr. Ihn müsse er gefährlicher machen, indem er
ihn härter schlage.
Nuancen zum Grand Slam-Titel
Das
Fazit des Statistik-Gurus: "Er braucht die richtige Platzposition, muss
mehr ans Netz, die Vorhand glatter durchziehen, beim Return Druck
aufbauen." In jedem Fall seien es nur Nuancen. Aber die sind bekanntlich entscheidend dafür, ein Grand Slam-Champion zu werden.