ATP Cincinnati - Alexander Zverev gibt Rätsel auf: Wann läuft es wieder richtig rund bei Deutschlands Nummer eins?

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Freitag, 16 August 2024 um 19:29
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Alexander Zverev hat nach der Olympia-Enttäuschung das nächste Herzensziel im Visier: den ersten Grand-Slam-Titel der Laufbahn - bei den US Open. Die vergangenen Wochen haben aber gezeigt, dass dies nicht nur von spielerischen Faktoren abhängt. Zverevs Körper hat sich zuletzt häufig gemeldet und ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht. Bruder Mischa Zverev sprach von einer "Kettenreaktion".
Für Alexander Zverev steht fest: "Ich muss physisch noch einmal auf ein ganz anderes Niveau." Die Aussage ist schon zwei Monate alt und fiel im Anschluss an das verlorene French Open-Finale gegen Carlos Alcaraz.Dennoch besitzt der Satz weiterhin seine Gültigkeit, denn Zverev will bei den wichtigen Events nicht nur gut abschneiden, er will sie gewinnen. Das gelang seitdem weder in Wimbledon noch beim Heimturnier in Hamburg - und auch nicht bei Olympia in Paris oder zuletzt beim Masters von Montréal. Häufig hinderten ihn körperliche Probleme daran, seine ansonsten formidable Physis auszuspielen oder gar zu verbessern.
In Wimbledon zog er sich beim Sieg in Runde drei gegen Cameron Norrie ein Knochenmarködem und eine Kapselzerrung zu. Zverev spiele zwar weiter, scheiterte aber im Achtelfinale angeschlagen an Taylor Fritz. Er habe "auf einem Bein" gespielt, erklärte der 27-Jährige danach.
Geradezu ratlos wirkte der Olympiasieger von 2021 dann in Paris, wo er den Gold-Coup von Tokio wiederholen wollte."Ich habe mich die ganze Woche nicht so wohl gefühlt. Ich weiß nicht, was los ist", erklärte Zverev im Interview. Es habe sich eine gewisse Müdigkeit eingestellt. "Ab einem gewissen Punkt schwindelt mein Kopf und ich sehe vier Bälle auf mich zukommen", so der Weltranglistenvierte nach dem Viertelfinal-Aus gegen Lorenzo Musetti.

Zverev kämpft mit Husten in Montréal

Zverev zog die Reißleine, jettete in seine Wahlheimat Monte-Carlo, ließ Gesundheitstests durchführen. Auffälligkeiten gab es wohl keine, weshalb der Hamburger den Flieger nach Nordamerika bestieg, um im Vorfeld der US Open beim Masters von Montréal aufzuschlagen.
Bevor es losging, musste Zverev hustend verkünden, dass er "ein wenig krank" sei. Immerhin: Deutschlands Nummer eins startete trotzdem mit zwei klaren Erfolgen gegen Jordan Thompson und Holger Rune. Bei der Viertelfinal-Niederlage gegen Sebastian Korda signalisierte er schon während der Partie dem Schiedsrichter, "manchmal keine Luft" zu bekommen. Nein, Zverev ist gesundheitlich nicht bei 100 Prozent zwei Wochen vor den US Open in New York. Und spielerisch? Gibt es durchaus Positives zu berichten. Die ersten drei Siege bei den Olympischen Spielen war passabel bis gut, die ersten zwei Matches in Montréal ebenfalls. Gegen Korda allerdings fabrizierte Zverev satte elf Doppelfehler - und das, obwohl der Aufschlag zu seinen besten Waffen zählt. Ob die ungewohnte Schwäche auf die körperlichen Leiden zurückzuführen ist, blieb offen.

Zverev greift in Cincinnati an

Interessant ist die Frage, wie sich Zverev ab dieser Woche beim ATP Masters von Cincinnati präsentiert, wo er 2021 den Titel holte. In diesem Jahr ist er an Position drei gesetzt, hat zunächst ein Freilos.
Deutschlands bester Tennis-Spieler startete am Donnerstag mit einem lockeren 6:3, 6:2 gegen den Russen Karen Khachanov in das ATP Masters in Cincinnati und steht damit im Achtelfinale wo er zur Zeit gegen den Spanier Pablo Carreno Bust spielt.
Die Hoffnung ist, dass er bei der Generalprobe für die US Open Sicherheit und Fitness zurückerlangt. Er sei "normalerweise einer der physisch stärksten Spieler auf der Tour", hatte Zverev vor kurzem gesagt - und damit recht. Klar ist aber auch, dass es offenbar nicht für die großen Erfolge reicht, wenn nur ein Baustein nicht an seinem Platz ist.

Mischa Zverev erklärt Problem der "Kettenreaktion"

In Paris etwa hätten die Umstände und Widrigkeiten eine "Kettenreaktion" an Problemen im Match ausgelöst, analysierte Bruder Mischa Zverev. "Das führt zu Fehlentscheidungen. Du spielst longline, obwohl cross besser gewesen wäre. Dann verschlägst du einen Schmetterball, eine Vorhand", führte der 36-Jährige aus.
Genau darauf dürfte nun der Fokus im Zverev-Lager liegen: Die relevanten Faktoren dahingehend zu verändern, dass es zu keiner Kettenreaktion kommt - und der große Traum in New York wahr werden kann.

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