Wer hat das meiste Preisgeld auf der ATP-Tour verdient? Klar:
Novak Djokovic. Verrückt aber:
Alexander Zverev steht ebenfalls unter den Top 5!
Die Top 4 der Preisgeld-Weltrangliste klingen logisch: Novak Djokovic (184.480.269 US-Dollar),
Rafael Nadal (134.946.100 US-Dollar),
Roger Federer (130.594.339 US-Dollar) und - mit etwas Abstand -
Andy Murray
(64.687.542 US-Dollar) sind an der Spitze notiert. Und damit auch die
“Big 4” der Tennisszene, die in den vergangenen 20 Jahren die Tour
dominiert haben.
Aber
was ist mit dem Rest? Wo stehen die aktuellen Spitzenleute im Vergleich
zu den Allzeit-Größen früherer Jahre, wie Rod Laver, Björn Borg, Ivan
Lendl,
Boris Becker, Stefan Edberg, Andre Agassi, Pete Sampras und Co.?
Unverhältnismäßig weit vorne, möchte man behaupten.
Schuld daran:
Die Preisgeld-Entwicklung der letzten Jahre. Was natürlich ein Segen
für die aktuellen Profis ist. Aber unfair für die “Oldies” scheint.
Blicken wir mal in die restlichen Top 10: Hier ist Alexander Zverev
bereits auf Platz 5 notiert, mit 44.836.889 US-Dollar. Verrückt: Zverev
hat noch keinen Grand Slam-Titel gewonnen, aber sich in diesem Jahr vor
Pete Sampras geschoben. Der hat 14 Majortitel gewonnen, aber “nur" 43.280.489 US-Dollar eingeheimst.
Es folgen unter den bestverdienensten in den Top 10: Daniil Medvevev (42.605.819 US-Dollar), Stan Wawrinka (37.089.980 US-Dollar), Carlos Alcaraz (35.181.805 US-Dollar) und Stefanos Tsitsipas (31.483.911 US-Dollar).
Wie viel haben Thiem und Co. verdient?
Weitere interessante Namen aus der aktuellen Szene: Dominic Thiem steht auf Platz 14 (30.312.316 US-Dollar), Jannik Sinner auf Platz 17 (27.634.144 US-Dollar), Oldie Richard Gasquet auf Platz 27 (21.155.054 US-Dollar), Jan-Lennard Struff auf Platz 86 (10.775.927 US-Dollar).
So viel haben die Oldies um Boris Becker, Stefan Edberg und Rod Laver verdient
Die Preisgeldunterschiede im Laufe der Zeit werden deutlicher, je weiter man zurückblickt.
Der sechsfache Majorsieger Boris Becker ist hier auf Platz 20 noch ordentlich dabei (25.080.956 US-Dollar), ebenso der neunfache Grand Slam-Champ Ivan Lendl auf Rang 26. (21.262.417 US-Dollar) oder der sechsfache Majorchamp Stefan Edberg mit Platz 31 (20.613.441 US-Dollar).
Blickt man in die Generation zuvor ist der Abstand größer. John McEnroe ist nur auf Rang 69 platziert (12.552.132 US-Dollar), Jimmy Connors - immer noch der Mann mit den meisten Tour-Titeln (109) - ist nur auf Rang 116 notiert (8.616.040 US-Dollar). Und Pop-Legende Björn Borg steht nur auf Platz 310 (3.655.751 US-Dollar).
Und Rod Laver,
der in den 1960ern zwei Mal den Grand Slam gewann (ein Mal jedoch als
Amateur und damit ohne Preisgeldanspruch) steht lediglich auf Rang 592
(1.565.413 US-Dollar). Zum Vergleich: Dominic Stricker, Schweizer
Nachwuchshoffnung, steht mit Platz 589 noch vor ihm…
Wer führt in Sachen Preisgeld in 2024?
Die Preisgeld-Liste in diesem Jahr führt übrigens Jannik Sinner an (10.590.709 US-Dollar), vor Carlos Alcaraz (8.155.657 US-Dollar) und Alexander Zverev (6.288.069 US-Dollar).
Federer, Nadal, Djokovic verdienen das meiste Geld mit Werbung
Ebenfalls verrückt: Für die Stars der Szene sind die Preisgelder nur Peanuts.
Roger Federer hat 130 Millionen US-Dollar auf dem Tennisplatz verdient - und ein Vielfaches abseits davon.
Alleine zwischen 1. Juni 2019 und dem 31. Mai 2020 strich der Maestro damals rund 100 Millionen US-Dollar an Werbeeinnahmen und Antrittsgeldern ein . Die 6,3 Millionen US-Dollar in diesem Zeitraum an Preisgeldern wirken dabei nahezu lächerlich.