Bei den
Shanghai Masters wird eine der unglaublichsten Geschichten des Tennisjahres fortgeschrieben: Zwei Außenseiter, die Cousins Valentin Vacherot und
Arthur Rinderknech, haben sich sensationell ins Halbfinale gekämpft – und treffen dort auf zwei frühere Champions, Novak Djokovic und Daniil Medvedev.
Das prestigeträchtigste Turnier des Asian Swing geht damit in eine Halbfinalphase, die kaum jemand erwartet hätte. Während Djokovic (Sieger 2012, ’13, ’15 und ’18) und Medvedev (Champion 2019) ihre Favoritenrollen bestätigen, sorgen Vacherot (Nr. 204) und Rinderknech (Nr. 54) mit ihren Traumläufen für Schlagzeilen – und eine Familiengeschichte, die so im Tennis ihresgleichen sucht.
Vacherots Märchenlauf – vom Ersatzspieler zum Halbfinalisten
Der 24-jährige Monegasse Valentin Vacherot war ursprünglich gar nicht für das Turnier vorgesehen. Als Ersatzspieler rückte er kurzfristig in die Qualifikation und gewann dort – und anschließend im Hauptfeld – sieben Matches in Folge. Auf dem Weg ins Halbfinale besiegte er unter anderem Alexander Bublik (Nr. 14) und Holger Rune (Nr. 10). Damit erreichte er erstmals in seiner Karriere ein Halbfinale auf Masters-1000-Ebene und kletterte in der Weltrangliste von außerhalb der Top 200 auf Platz 92.
„Ich bin nicht als Qualifikant gekommen, sondern als Ersatzspieler. Ich war mir nicht einmal sicher, ob ich überhaupt spielen würde“, sagte Vacherot nach seinem Viertelfinalcoup gegen Rune. „Das ist einfach unglaublich für mich. Ich lebe gerade meinen Traum.“
Rinderknech folgt seinem Cousin ins Halbfinale
Auch der 30-jährige Franzose Arthur Rinderknech schreibt Geschichte. Er besiegte auf seinem Weg ins Halbfinale große Namen wie Alexander Zverev (Nr. 3), Jiří Lehečka (Nr. 15) und Félix Auger-Aliassime (Nr. 12). Mit seinen Erfolgen verbessert er sich in der Weltrangliste um 17 Plätze auf Rang 37 – die beste Platzierung seiner Karriere.
„Die WhatsApp-Gruppe unserer Familie? Die steht gerade in Flammen (lacht)“, sagte Rinderknech nach seinem Viertelfinalsieg. „Alle leben gerade diesen Traum mit uns. Ich genieße einfach jeden Moment.“
Rinderknech, der in diesem Jahr bereits 11 Siege aus seinen letzten 13 Matches geholt hat, erreichte in Shanghai sein erstes Halbfinale bei einem Masters 1000. „Ich bin meinem Cousin gefolgt“, scherzte er. „Er hat am Donnerstag Emotionen pur gezeigt – und ich wollte dasselbe schaffen. Wir sind hier in unserer eigenen kleinen Welt. Es ist einfach unwirklich.“
Familienduell mit Geschichte
Während Djokovic und Medvedev um die Rückkehr an die Spitze kämpfen, genießen Vacherot und Rinderknech ihren märchenhaften Lauf in vollen Zügen. Egal, wie das Halbfinale ausgeht – die Cousins haben in Shanghai bereits Geschichte geschrieben.