Novak Djokovic hat offen über sein Verhältnis zu
Rafael Nadal gesprochen – und eingeräumt, dass die beiden Tennislegenden trotz jahrzehntelangem Wettkampf und gegenseitigem Respekt nie echte Freunde geworden sind. Gemeinsam mit
Roger Federer prägten sie als Teil der legendären „Big Three“ eine Ära, die das Herrentennis über zwei Jahrzehnte dominierte.
Respekt statt Freundschaft
In einem Interview mit der italienischen Zeitung Corriere della Sera erklärte der 24-fache Grand-Slam-Sieger:
„Wir haben uns immer respektiert – aber Freunde waren wir nie. Ich habe Rafa in den letzten 15 Jahren öfter gesehen als meine eigene Mutter.“
Djokovic betonte, dass das Verhältnis von sportlichem Respekt, aber nicht von persönlicher Nähe geprägt sei:
„Nadal ist nur ein Jahr älter als ich, wir sind beide Zwillinge vom Sternzeichen. Am Anfang sind wir sogar zweimal zusammen essen gegangen. Aber selbst mit ihm ist eine Freundschaft unmöglich. Ich habe ihn immer respektiert und sehr bewundert. Dank ihm und Federer bin ich gewachsen und zu dem geworden, was ich heute bin. Das wird uns für immer verbinden.“
Eine Rivalität, die das Tennis prägte
Nadal, der seine Karriere 2024 nach dem Davis Cup beendete, gilt mit 14 French-Open-Titeln als „König des Sandes“. Djokovic, inzwischen alleiniger Rekordhalter mit 24 Grand-Slam-Titeln, jagt auch mit 38 Jahren weiter Bestmarken. Federer (20 Majors) hatte bereits 2022 seine Laufbahn beendet.
„Ohne sie wäre ich heute nicht der Spieler, der ich bin. Wir haben uns gegenseitig besser gemacht“, erklärte Djokovic über seine langjährigen Rivalen Nadal und Federer.
60 Duelle, eine ausgeglichene Bilanz
In ihrer gemeinsamen Karriere
standen sich Djokovic und Nadal 60 Mal gegenüber – so oft wie kaum zwei Spieler zuvor. Djokovic führt den direkten Vergleich mit 31 zu 29 Siegen knapp an.
Ihr erstes Duell fand 2006 im Viertelfinale der French Open statt. Djokovic musste damals nach zwei Sätzen wegen körperlicher Probleme aufgeben, sodass Nadal kampflos weiterkam.
Ihr bisher letztes Aufeinandertreffen gab es 2024 bei den Olympischen Spielen in Paris – auf demselben Belag und in derselben Arena wie beim ersten Duell. Djokovic setzte sich dort mit 6:1, 6:4 durch.
Durchwachsenes Jahr 2025
Auch in seiner aktuellen Saison zeigt sich Djokovic stark, wenn auch nicht unantastbar. Der Serbe bestritt bislang 41 Matches und gewann 31 davon. Auffällig: Fünf seiner sieben Halbfinals im Jahr 2025 verlor er – zuletzt bei den
Shanghai Masters gegen Valentin Vacherot (3:6, 4:6).
Zuvor unterlag er im Halbfinale den Topspielern Jannik Sinner (French Open, Wimbledon), Carlos Alcaraz (US Open) und Alexander Zverev (Australian Open).
Trotz der Rückschläge bleibt Djokovic entschlossen: Seine Worte über Nadal und Federer zeigen, dass ihn gerade diese Rivalitäten zu dem Spieler geformt haben, der er heute ist – ein Champion, der mit Respekt zurückblickt, aber immer noch nach vorne kämpft.