Jack Drapers Überlegungen nach dem Dokumentarfilm von Carlos Alcaraz

ATP
Mittwoch, 30 April 2025 um 21:00
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Draper beeindruckt auf Sand – und spricht offen über Opfer im Tennis

Jack Draper hat mit einem überzeugenden 6:2, 6:2-Sieg über den US-Amerikaner Tommy Paul erstmals in seiner Karriere das Viertelfinale eines Masters-1000-Turniers auf Sand erreicht – und damit einen weiteren Meilenstein gesetzt. Der frischgebackene Indian Wells-Champion präsentierte sich bei den Madrid Open in Bestform und trifft nun auf den italienischen Außenseiter Matteo Arnaldi, der auf dem Weg dorthin unter anderem Novak Djokovic und Frances Tiafoe ausgeschaltet hat.
In der anschließenden Pressekonferenz äußerte sich die britische Nummer 1 jedoch nicht nur zu seinem sportlichen Erfolg, sondern auch zu einem emotionaleren Thema. Angesprochen auf eine Passage aus Carlos Alcaraz’ kürzlich veröffentlichtem Dokumentarfilm, in dem der Spanier seine Zweifel an den persönlichen Opfern des Tennislebens schildert, wurde Draper gefragt, wie er selbst mit dieser Belastung umgeht.
"Ich zweifle jeden Tag an mir. Kann ich weitermachen?", antwortete der 22-Jährige offen. "Tennis ist ein unerbittlicher Sport – wir reisen ständig, sind oft von der Familie getrennt und opfern einen großen Teil unseres Lebens. Wenn man diesen Sport ernsthaft betreibt, ist er unglaublich hart – mental wie körperlich."
Trotz seiner Zweifel betonte Draper, dass er die Herausforderungen akzeptiere – auch mit Blick auf das Privileg, seinen Lebensunterhalt mit dem Sport zu verdienen. "Wenn man großartig sein will, sind das die Dinge, die man tun muss", sagte er. "Es gibt härtere Arbeit auf der Welt, keine Frage. Aber ich betreibe einen Sport, den ich liebe, reise mit großartigen Menschen und verdiene gutes Geld. Das ist ein Geschenk – auch wenn es oft viel verlangt."
Draper, der in der Vergangenheit immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen wurde, scheint körperlich endlich stabiler zu sein. Dennoch ist sich der Linkshänder nicht sicher, wie lange seine Karriere dauern wird. "Ich weiß nicht, ob ich bis Mitte 30 spielen werde. Ich versuche einfach, das Beste aus meiner Zeit im Tennis herauszuholen und mein Potenzial zu entfalten."
Mit seiner Konstanz in den letzten Monaten und dem Titel in Indian Wells gehört Draper inzwischen zu den heißesten Namen auf der Tour – und könnte mit einem weiteren Sieg in Madrid nicht nur ins Halbfinale einziehen, sondern sich endgültig als feste Größe auf allen Belägen etablieren.
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