Novak Djokovic greift nach seinem 25. Major-Titel,
Alexander Zverev sehnt sich nach wie vor nach seinem ersten. Sind die Unterschiede wirklich so groß?
Alexander Zverev saß einigermassen gefasst in seiner Presserunde nach dem Fünf-Satz-Aus gegen Taylor Fritz am Montagabend.
Auf
die Frage, ob ein solches Aus, wieder nach einer Verletzung, wieder in
Topform, etwas mit seinem Kopf mache, antwortete Zverev offen: Ja. Gegen
Rafael Nadal war er 2022 im Halbfinale der French Open nah dran, als er
umknickte und das restliche Jahr ausfiel. Nun, in
Wimbledon, spielte er
so stark auf Rasen wie noch nie - und verletzte sich am Knie. Manchmal
denke er: Vielleicht solle es einfach nicht sein für ihn.
Und
dann ist da Novak Djokovic. Der hatte sich ebenfalls am Knie verletzt
in Paris, ein Start in Wimbledon schien nicht möglich. Und nun steht der
Djoker im Viertelfinale, er spielt das beste Tennis seines bislang
vermurksten Jahres. Und darf sich gute Chancen auf Wimbledon-Sieg Nummer
8 ausrechnen.
Ob der erste große Sieg entscheidend sei - und was
sich damit geändert habe, wurde Djokovic nun gefragt. Und die Antwort
lautete mehr oder weniger: Alles.
Djokovic: Flügel nach dem Davis-Cup-Sieg 2010
2008 hatte der
Serbe bei den Australian Open triumphiert, "das hat das Eis gebrochen".
Aber: “Ich habe drei Jahre bis zum nächsten gebraucht.” Es habe gedauert
bis er verstanden habe, was nötig sein, gegen die Dominatoren Federer
und Nadal zu siegen. Er habe sein Tennisspiel verbessert, sein mentales
ebenso, sei auch als Mensch erwachsener geworden, stärker.
Und es
habe Schlüsselmomente gegeben: den Davis-Cup-Sieg mit Serbien in 2010,
“danach hatte ich Flügel”. Die ihm anschließend zu einer der besten
Spielzeiten verhalfen. “Ich habe 40 Matches am Stück gewonnen, drei von
vier Grand-Slam-Turnieren”, reflektierte Djokovic die Spielzeit 2011.
“Da habe ich begonnen daran zu glauben, dass ich es verdiene, an der
Spitze zu stehen. Dass ich besser werden kann als Federer und Nadal.”
Es gebe verschiedene Herausforderungen im Tennis, mehrere Ebenen, so Djokovic. Einen Majortitel zu gewonnen. Dann die Nummer 1 zu werden. Denn mehrere Grand Slams zu holen. Und darüberhinaus das auf viele Jahre zu schaffen, auch die Nummer 1 mehrere Jahre zu stellen.
“Zverev verdient definitiv einen Grand Slam-Titel Slam-Titel”
Er
wisse aber, wie schwierig das sei. Und Alexander Zverev sei dafür ein
gutes Beispiel. “Wenn man seine Ergebnisse sieht, wenn man sein Spiel
sieht, alles was er erreicht hat, verdient er definitiv einen
Grand Slam-Titel Slam-Titel, oder? Aber er war so nah dran gegen Dominic
Thiem bei den US Open. Er stand gegen Alcaraz im Finale von Roland
Garros. Viele Mal im Halbfinale. Er kommt immer näher und näher.”
Aber
es sei nicht einfach. Und je öfter man leer ausgehe, umso mehr denke
man darüber nach. Umso mehr Druck entstehe, wenn man wieder um den Titel
spiele. “Dann beginnt man, an sich zu zweifeln.”
Djokovics Fazit:
“Letztlich gibt es viele unglaublich gute Spieler, die nie einen
Grand-Slam-Titel gewonnen haben, es aber verdienen würden. Grand Slams
sind einfach völlig andere Hausnummern als andere Turniere.”