Rennen um die Nummer eins der Welt: Wie Jannik Sinner die frühe Niederlage von Carlos Alcaraz beim Paris Masters nutzen kann, um die Spitze zurückzuerobern

ATP
Mittwoch, 29 Oktober 2025 um 15:30
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Nachdem Jannik Sinner die Möglichkeit, das Jahr als Weltranglistenerster zu beenden, zunächst ausgeschlagen hatte, erhielt er nun eine zweite Chance: Sein Rivale Carlos Alcaraz unterlag beim Paris Masters in seinem Auftaktmatch gegen Cameron Norrie.
Der Spanier hat in Paris traditionell einen schweren Stand. Bei seinen bisherigen drei Teilnahmen brachte er es nur auf einen einzigen Sieg. Eigentlich wollte er 2025 einen weiteren Masters-1000-Titel holen, doch diese Niederlage lässt ihn bei drei Triumphen stehen – keine schlechte Bilanz, aber kein idealer Auftakt für die bevorstehenden ATP Finals, die ebenfalls auf Hartplätzen stattfinden.
Sinner hingegen befindet sich in einer beeindruckenden Form: Er hat seine letzten 21 Matches gewonnen. Mit einem weiteren Erfolg über Zizou Bergs in der zweiten Runde von Paris könnte er auf 22 Siege in Serie kommen – und gleichzeitig Alcaraz, der keine Punkte mehr sammeln kann, an der Spitze einholen. Setzt Sinner seine Dominanz auf Hartplatz fort, bleibt das Rennen um die Nummer eins bis 2025 spannend.

Was Sinner tun muss, um die Nummer eins zu werden

Für den Italiener ist die Rechnung einfach: Er muss den Titel in Paris gewinnen, um die Spitze zurückzuerobern. Nach seiner Niederlage im US-Open-Finale hatte Alcaraz die Führung wieder übernommen. Seitdem konzentrierte sich Sinner darauf, seine Position zu festigen und Punktverluste auszugleichen – vor allem jene aus dem Triumph bei den letztjährigen ATP Finals, die ihn diesmal Punkte kosten.
Aktuell liegt Alcaraz mit 11.250 Punkten vorn, Sinner folgt mit 10.510. Da er im Vorjahr in Paris nicht antrat, hat Sinner hier nichts zu verteidigen. Mit einem Turniersieg und den 1.000 Punkten würde er auf 11.500 klettern – genug, um Alcaraz zu überholen. Sollte ihm das gelingen, wäre Sinner am Montag, dem 10. November, wieder die Nummer eins der Welt.
Nach Paris folgen noch die Moselle Open und die Hellenic Championship als letzte Saisonturniere vor den ATP Finals. Weder Alcaraz noch Sinner treten dort an – beide bereiten sich auf Turin vor.
Am Montag, dem 17. November, verliert Sinner die 1.500 Punkte aus seinem ungeschlagenen Finalsieg des Vorjahres, wodurch Alcaraz mit 10.310 Punkten wieder vorbeiziehen würde. Der Spanier verliert nur 200 Punkte, da er 2024 in der Gruppenphase ausschied. Will Sinner das Jahr 2026 als Weltranglistenerster beginnen, braucht er ein ähnlich starkes Abschneiden wie im Vorjahr – und muss hoffen, dass Alcaraz in der Halle nicht sein gewohntes Topniveau erreicht.
Gewinnt Sinner das Paris Masters, geht er mit 10.000 Punkten nach Turin, nur 310 hinter Alcaraz. Ein weiterer Finalsieg ohne Niederlage wäre der wahrscheinlichste Weg zurück an die Spitze – es sei denn, Alcaraz patzt erneut früh.
Wie auch immer das Duell endet: Sollte Sinner Alcaraz ablösen, steht er Anfang 2026 unter großem Druck. Dann muss er seinen Titel bei den Australian Open verteidigen, für den 2.000 Punkte auf dem Spiel stehen. Gelingt ihm das, hat er freie Bahn, da er im Anschluss einige Turniere bestreiten kann, die er zuvor verpasst hatte – eine ideale Gelegenheit, den Vorsprung auszubauen. Doch vorerst richtet sich alles auf Paris: Sinner wittert seine Chance.
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