Der ehemalige britische Ranglistenerste
Tim Henman ist überzeugt:
Carlos Alcaraz hat sich bereits einen Platz unter den Legenden des Tennissports verdient. Der erst 22-jährige Spanier gehört zu den besten Spielern der Welt – und seine Erfolge sprechen für sich.
Eine Saison der Superlative
Im Jahr 2025 gewann Alcaraz zwei Grand-Slam-Titel und stand bei drei der vier Majors im Finale. In Paris triumphierte er in einem epischen Fünf-Satz-Duell über Jannik Sinner mit 4:6, 6:7, 6:4, 7:6, 7:6. Das mehr als fünf Stunden dauernde Match war das zweitlängste Finale der Open-Ära. Später folgte sein zweiter Titel bei den US Open, erneut gegen Sinner, diesmal mit 6:2, 3:6, 6:1, 6:4.
Zwischen diesen Erfolgen verlor Alcaraz das Wimbledon-Finale gegen Sinner mit 4:6, 6:4, 6:4, 6:4. Trotz dieser Niederlage wurde er zum jüngsten Spieler der Open-Ära, der vor seinem 23. Geburtstag sechs große Titel gewann. Insgesamt sicherte er sich 2025 acht Turniersiege – mehr als je zuvor in seiner Karriere. Zuletzt gewann er die Japan Open in Tokio, wo er Taylor Fritz mit 6:4, 6:4 besiegte. Mit 11.340 Punkten führt er die Weltrangliste deutlich vor Sinner (10.000 Punkte) an.
Henmans Lob: „Eine echte Legende“
Tim Henman lobte Alcaraz in einem Interview mit Tennis365 in höchsten Tönen. Er sagte, Alcaraz könne „jetzt schon als eine der Legenden des Sports gelten“. Henman betonte, dass die aktuelle Generation oft vergesse, dass früher bereits Spieler mit fünf oder mehr Grand-Slam-Titeln als Legenden galten – ein Status, den Alcaraz mit seinen sechs Majors längst erreicht habe.
„Ich habe etwas Zeit mit ihm verbracht und war beeindruckt – nicht nur von seinem Spiel, sondern auch von seiner Persönlichkeit“, so Henman. „Seine Einstellung, Energie und Werte auf und neben dem Platz sind beispielhaft. Sein Spiel entwickelt sich auf phänomenale Weise. Federer, Nadal und Djokovic haben mit 20, 22 und 24 Grand Slams Maßstäbe gesetzt, die kaum zu erreichen scheinen. Doch Alcaraz gehört in die Reihe der großen Namen – Edberg, Becker, McEnroe, Wilander, Connors.“
Henman erinnerte daran, dass Pete Sampras’ 14 Grand-Slam-Titel einst als uneinholbar galten: „Ich hätte damals mein ganzes Geld darauf gesetzt, dass niemand das übertrifft – und dann kamen gleich drei Spieler, die es geschafft haben. Wir werden sehen, wie viele Grand Slams Alcaraz und Sinner am Ende holen. Aber eines ist sicher: Alcaraz ist schon jetzt ein außergewöhnlicher Champion.“