„Das kommt von jemandem, der Kinder hat..." Belinda Bencic konfrontiert beunruhigende Nachrichten nach Ningbo-Krimi

Belinda Bencic hat nach ihrem Dreisatzsieg bei den Ningbo Open erschütternde Hassbotschaften öffentlich gemacht. Die ehemalige Weltranglistenvierte enthüllte, dass sie nach ihrem knappen 5:7, 6:4, 7:5-Erfolg über die Ukrainerin Yuliia Starodubtseva in den sozialen Medien massiv beleidigt und mit Vergewaltigung bedroht wurde.

Das Match zwischen Bencic und Starodubtseva dauerte über dreieinhalb Stunden und war von hoher Intensität geprägt. Die Schweizerin hatte bereits mit 5:2 im dritten Satz geführt, vergab zwei Matchbälle und musste den Ausgleich hinnehmen, bevor sie sich schließlich nach 3 Stunden und 32 Minuten durchsetzte. Bencic gewann 67 % ihrer Punkte beim ersten Aufschlag, Starodubtseva 65 %.

Doch die sportliche Leistung rückte nach dem Sieg schnell in den Hintergrund, als Bencic auf Instagram die Nachrichten veröffentlichte, die sie unmittelbar nach dem Match erhielt. Eine davon lautete: „No play tennis please loserrrrr!“ – Bencic kommentierte sarkastisch: „Das ist die schönste, die ich heute bekommen habe. Danke @madchen_alexa – nettes Influencer-Profil übrigens.“

Andere Nachrichten waren deutlich schlimmer. In einer besonders widerwärtigen Nachricht wurde sie als „Prostituierte“ bezeichnet und mit sexualisierten Beschimpfungen beleidigt. Ein Nutzer schrieb: „Ich möchte dir einen Rat geben. Du weißt nicht, wie man einen Schläger hält, also rate ich dir, Schwänze zu halten. Du hast eine glänzende Zukunft – als Prostituierte.“

Die Olympiasiegerin von Tokio 2020 ist nicht die erste Spielerin, die auf diese Form von Online-Hass aufmerksam macht. In den letzten Monaten berichteten auch Eva Lys und Linda Nosková über beleidigende und bedrohliche Nachrichten, oft von wütenden Wettenden.

Bencic, die in Ningbo nun im Viertelfinale auf die an Nummer sieben gesetzte Jasmine Paolini trifft, wollte mit ihrer Veröffentlichung ein Zeichen setzen. Sie kommentierte die Situation mit ruhigem, aber bestimmtem Ton – eine Reaktion, die viele Fans als Beispiel für Stärke und Selbstbeherrschung feierten.

Mit dieser offenen Haltung lenkt Bencic die Aufmerksamkeit erneut auf ein Thema, das im Tennis längst zu einem systemischen Problem geworden ist: den anonymen Hass in sozialen Netzwerken, dem vor allem weibliche Athletinnen ausgesetzt sind.

Bencic antwortete: "Normalerweise poste ich das hier nicht, aber heute ist mir danach. Nur ein paar von Tausenden. Warum nicht @ahmad.moumani."

"1000 ****** muss vergewaltigen... dreckige Schlampe', war ein weiterer Kommentar, den sie erhielt. ' Und noch etwas. Das kommt von jemandem, der Kinder hat... @ale75danca', antwortete Bencic."

Belinda Bencic bereitet sich darauf vor, am Freitag im Viertelfinale der Ningbo Open auf die an Nummer zwei gesetzte Jasmine Paolini zu treffen. Die beiden haben bereits dreimal gegeneinander gespielt, wobei die Schweizerin das direkte Duell mit 2:1 für sich entscheiden konnte. Das letzte Aufeinandertreffen beim United Cup 2025 entschied Paolini mit einem komfortablen 6:1, 6:1-Sieg für sich, obwohl Bencic damals gerade erst nach ihrer Mutterschaftspause auf die Tour zurückgekehrt war.

Paolini hat die Chance, sich mit einem Sieg den Einzug ins WTA-Finale zu sichern, während Bencic weiterhin gute Chancen hat, die Saison unter den Top 10 zu beenden, auch wenn sie dafür in dieser Woche in Ningbo und nächste Woche in Tokio weitere Siege einfahren muss.