Matteo Berrettini hat nach seiner Rückkehr auf die Tour eindringlich vor den extremen Temperaturen während der Asien-Turniere gewarnt und eine offizielle „Hitzeregel“ auf der ATP-Tour gefordert – ähnlich wie bei den Grand Slams. Der Italiener kehrte nach fast drei Monaten Verletzungspause bei den Hangzhou Open zurück und absolvierte anschließend auch die Tokyo Open und die Shanghai Masters. Seine Asienbilanz: ein Sieg und drei Niederlagen.
Der frühere Wimbledon-Finalist zeigte sich erleichtert, wieder in Europa zu spielen – insbesondere in der Halle bei den
Stockholm Open –, nutzte die Gelegenheit aber auch, um auf die gefährlichen klimatischen Bedingungen hinzuweisen, mit denen Spieler im asiatischen Herbst zu kämpfen hatten.
„So etwas habe ich noch nie erlebt“ – Berrettini fordert Hitzeschutz für Spieler
„Während des Asien-Turniers erlebte ich Bedingungen, die ich in der Vergangenheit noch nie erlebt habe“, sagte Berrettini auf einer Pressekonferenz in Schweden. „In Hangzhou war es sogar heißer als in Shanghai, aber das Turnier war kleiner, also bekam es kaum jemand mit. In den ersten Tagen war es so heiß, dass wir es nicht glauben konnten. Zum Glück gab es ein Dach, und es hat oft geregnet.“
Der 29-Jährige plädierte für mehr Schutzmaßnahmen: „Wenn die Bedingungen so extrem sind, müssen wir es wie bei den Grand Slams machen und eine Hitzeregel oder etwas Ähnliches einführen. Wir wollen nicht, dass sich Spieler verletzen oder völlig verausgaben. Am Ende geht es um die Gesundheit, aber auch um die Show. Wenn sich Spieler nicht wohlfühlen, ziehen sie sich zurück – und das will niemand. Die meisten verstehen gar nicht, wie groß der Unterschied sein kann, wenn es nur fünf Grad heißer oder kühler ist.“
Auf Punktejagd zum Saisonende
Nach einer langen Verletzungspause arbeitet Berrettini daran, sein Ranking wieder zu verbessern. Aktuell liegt er auf Platz 61 der Weltrangliste, nachdem er zu Saisonbeginn noch unter den Top 30 stand. In Stockholm besiegte er in der ersten Runde seinen Landsmann Giulio Zeppieri (6:4, 6:2), scheiterte jedoch im Achtelfinale an Ugo Humbert (6:7, 3:6).
Sein bestes Ergebnis des Jahres datiert aus Miami, wo er das Viertelfinale erreichte und Taylor Fritz unterlag. Die verpassten Auftritte bei Roland Garros und den US Open kosteten ihn viele Punkte, weshalb er nun auf der Jagd nach einem versöhnlichen Saisonabschluss ist.
Berrettini wird nächste Woche dank einer Wildcard bei den ATP 500 Vienna Open antreten, wo unter anderem Jannik Sinner, Daniil Medvedev und Alexander Zverev im Feld stehen. Anschließend plant er, über die Qualifikation in das Hauptfeld der Paris Masters einzuziehen – und seine Saison mit einem starken Endspurt abzuschließen.