Stan Wawrinka plant Comeback zur 25. Saison mit überraschender Rückkehr nach Auckland

ATP
Freitag, 28 November 2025 um 7:00
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Stan Wawrinka weigert sich, den Vorhang über seine glanzvolle Karriere fallen zu lassen. Obwohl er sich seinem 41. Geburtstag nähert, plant die Schweizer Legende aktiv ihren Kalender für die Saison 2026, die sein 25. Jahr auf der Profitour markieren wird. Von Rücktritt ist keine Rede: „Stan the Man“ sucht neue Herausforderungen und hat einen überraschenden Startschuss bestätigt. Nach fast zwei Jahrzehnten kehrt er zum ATP-250-Turnier ASB Classic in Auckland, Neuseeland, zurück.
Aktuell außerhalb der Top 150 der Weltrangliste liegend, weiß Wawrinka, dass seine Chancen auf der großen Bühne seltener werden. Doch der dreifache Grand-Slam-Champion bleibt entschlossen, aus einer Reise, die 2002 begann, das Letzte herauszuholen. Seine Rückkehr nach Auckland ist nostalgisch; seine letzten Auftritte dort datieren aus dem Jahr 2006, als er im Halbfinale auf Mario Ancic traf, sowie einer Erstrundenniederlage 2007 gegen Nicolas Almagro.
Die Motivation für diese langlebige Karriere hat nichts mehr mit Punkten oder Preisgeld zu tun. Wawrinka hat klargemacht, dass der Adrenalinkick des Wettkampfs und die Verbindung zum Publikum Drogen sind, auf die er nicht verzichten will. Er räumte jüngst ein, dass die Energie der Fans unersetzlich ist, und erkannte an, dass dieses spezielle Hochgefühl, sobald er den Schläger endgültig weglegt, im Leben anderswo nicht reproduzierbar sein wird.
Sein Wettkampfgeist zeigte sich eindrucksvoll in den letzten Wochen der Saison 2025 bei den Hellenic Championships in Athen. Wawrinka begeisterte das griechische Publikum mit einem Comeback aus alten Tagen gegen Botic van de Zandschulp, als er nach Satzrückstand einen engen Dreisatzkrimi drehte. Zwar unterlag er anschließend in der zweiten Runde dem formstarken Lorenzo Musetti, doch es war ein zermürbender Schlagabtausch, der bewies, dass seine legendäre einhändige Rückhand noch immer ordentlich zupackt.

Ein historisches Doppel: Venus Williams ist ebenfalls dabei

Nicht nur das Männerfeld wird in Neuseeland Tennisadel zeigen, der dem Lauf der Zeit trotzt. Den Veranstaltern ist ein großer Coup gelungen: Sie haben auch die Teilnahme von Venus Williams gesichert. Die amerikanische Ikone bereitet sich auf ihre stolze 33. Saison in Folge auf der Tour vor. Als Nummer 570 bleibt sie die älteste Spielerin mit WTA-Ranking, fünf Jahre älter als Alterskolleginnen wie Bethanie Mattek-Sands.
Williams ist auf neuseeländischem Boden keine Unbekannte, sie holte dort 2015 den Titel. Dieser Sieg, bei dem sie Caroline Wozniacki im Finale besiegte, war ihr 46. von insgesamt 49 Karrieretiteln. Es ist ihr sechster Auftritt bei dem Event, bei dem sie 2013 das Finale und 2018 das Viertelfinale erreichte. Ihre Präsenz an der Seite von Wawrinka macht Auckland zu einer Feier unvergleichlicher Tennis-Langlebigkeit.

„Voller Emotionen“: Warum Stan nicht aufhört

Wawrinkas jüngste Auftritte in Griechenland verdeutlichten, warum er seinem Körper diesen Sport weiterhin zumutet. „Es ist ein großer Grund, warum ich weitermache: um voller Emotionen zu sein, die Fans zu sehen, wie sie mich unterstützen und mir so viel Energie geben“, sagte Wawrinka nach seinem Sieg in Athen. „Es ist immer noch unglaublich. Ich weiß, dass ich das an dem Tag, an dem ich aufhöre, nirgends sonst finden werde.“
Selbst in der Niederlage bleibt sein Niveau konkurrenzfähig. Die Pleite gegen Musetti war eine enge Dreisatzpartie (6:4, 6:7, 6:4) gegen einen Spieler, der um einen Platz bei den ATP Finals kämpfte. Wawrinka erkannte die Herausforderung gegen die jüngere Generation an, wirkte davon aber beflügelt. „Er spielt so gut. Ich habe ihn dieses Jahr viele Matches spielen sehen, daher freue ich mich darauf, gegen ihn zu spielen und zu sehen, wo ich stehe“, bemerkte Wawrinka vor dem Match.
Für Wawrinka bedeutet die Reise nach Ozeanien mehr als nur eine nostalgische Abschiedstour; sie ist ein entscheidender Test für seine Zukunft. Mit einem Ranking, das derzeit nahe der Nummer 158 stagniert, weiß der Schweizer, dass die Ergebnisse dieses kommenden Abschnitts wegweisend sein werden. Auckland bietet die erste Bühne, um zu sehen, ob sein Körper ein weiteres Jahr gegen halb so alte Gegner durchhält – oder ob 2026 doch der letzte Tanz eines der Großen dieses Sports wird.
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